ZEIT online: "Ein neuer Test erleichtert die Früherkennung von genetischen Schäden bei Föten."

In der „Zeit online“ vom 21. Mai 2012 war unter dem Titel „Was Mutters Blut verrät“ ein ziemlich aufrüttelnder Beitrag zu lesen.
Es wurde von einem bevorstehenden Bluttest berichtet: „In Kürze wird das Konstanzer Unternehmen LifeCodexx einen Test auf den Markt bringen, den viele als Segen, manche dagegen als Fluch empfinden dürften. Denn der ‚PraenaTest‚ soll die frühe Entdeckung von Föten mit Downsyndrom massiv erleichtern.“
Veränderungen befürchtet
Die ZEIT verweist auf Kritiker, die Veränderungen im Umgang der Gesellschaft mit dem Thema befürchten. (Siehe interessanter Beitrag auf nano)
„Was mit der Untersuchung auf Downsyndrom (Trisomie 21) beginnt, könnte sich bald auf andere Erbschäden ausweiten. Die unkomplizierte Anwendung des Bluttests könnte ihn in nicht allzu ferner Zukunft zur Routineuntersuchung werden lassen“, schreibt die ZEIT und zitiert einen Humangenetik, der das „Schwangerschaft unter Vorbehalt“ nennt.
Regelleistung der Versicherer?
Derzeit ist der Test noch in Entwicklung und wird laufend verbessert. „Sollte sich der Bluttest in der Praxis bewähren, dürfte der Druck auf die Versicherer jedoch wachsen, ihn als Regelleistung anzubieten, am Ende womöglich für alle Schwangeren“, mutmaßt die ZEIT.
Die deutsche Bundesregierung hat daher den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme gebeten, die noch nicht vorliegt.
In Österreich wäre zu befürchten, dass der dann auch noch Teil des „Mutter-Kind-Passes“ wird, womit die Rasterfahndung gegen behindertes Leben schreckliche Realität geworden wäre.
Paso Zengin,
30.05.2012, 09:59
In Zeiten wie diesen verspricht einerseits die UN-Behindertenrechtskonvention eine inklusive Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Lebens gefördert werden und teilhaben sollen.
Andererseits ist im Namen des Fortschritts offensichtlich eine Entwicklung im Gange, die zum Ziel hat behindertem Leben von vornherein keine Chance zu geben. Das löst Unbehagen aus.