Brailleschrift wichtig für Inklusion

Am 4. Jänner 1809 wurde Louis-Braille geboren, der 1825 ein Alphabet für blinde Menschen entwickelte, mit dem sie an der Schriftsprache sehender Menschen teilhaben können.

Das Wort BIZEPS in Blindenschrift
BIZEPS

Sein tastbares Punktschriftsystem ist Basis für Informations- und Literaturangebote, wie sie heute von blinden LeserInnen genutzt werden. Darauf hat die Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) in Leipzig anlässlich des heutigen Welt-Braille-Tages hingewiesen.

Publikationen in Brailleschrift werden durch Institutionen wie die DZB produziert und kostenfrei zur Ausleihe angeboten. „Nur ein Bruchteil der Literatur, die Sehende nutzen, kann dabei zur Verfügung gestellt werden“, so Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde.

Barrierefrei nutzbare Technologien für Computer oder Smartphone erleichtern mehr und mehr das Leben von blinden und sehbehinderten Menschen. Texte werden hier meist akustisch oder in Brailleschrift wiedergegeben.

„Es ist bei allem Fortschritt wichtig, dass sich die Brailleschrift weiterentwickelt – im Schulbuch, im Roman, auch auf der Packungsbeilage oder in der digitalen Welt. Sie ist die Schrift, die den Menschen ohne Sehvermögen Sprache vermittelt, Rechtschreibung und Grammatik. Sie muss in ihrer Anwendung gefördert werden und ist unbedingte Voraussetzung für eine inklusive Gesellschaft“, meint Dr. Thomas Kahlisch.

In der DZB stehen derzeit rund 16.800 Braillebücher und 6.300 Braillenoten zur Verfügung. Ebenso aus eigener Herstellung gibt es über 32.000 DAISY-Hörbücher für blinde und sehbehinderte BibliotheksnutzerInnen.

Der Franzose Louis Braille, der vom 4.1.1809 – 6.1.1852 lebte, erblindete als Kind und entwickelte im Alter von 16 Jahren das Punktschriftsystem aus 64 Kombinationen basierend auf einer Grundform mit 6 Punkten. Brailleschrift wird international angewandt und es gibt Braille-Spezialschriften für Mathematik, Chemie, Noten, Schach und Stricken.

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