Wiener Wahlkampf soll in Wien bleiben
Lehrersorgen werden von der Regierung ernst genommen. Aber wir hören nicht nur die Sorgen, wir bieten auch Lösungen an. Das ist unsere Maxime. Das erklärte ÖVP- Wissenschaftssprecherin Abg. Dr. Gertrude Brinek heute, Mittwoch, im Rahmen der Aktuellen Stunde im Nationalrat.
Trotz steigender Schülerzahlen (um 36 Prozent in den letzten Jahren in den BMHS) haben sich die durchschnittlichen Klassenschülerzahlen in den letzten Jahren nicht geändert und sind bei 25 geblieben. Im Detail betrachtet seien die Klassenschülerzahlen durch Gruppenteilungen, Wahlpflichtfächer, Leistungsgruppen in den HS und den Einsatz von Begleit- und Integrationslehrern de facto sogar geringer, betonte Brinek.
„Auf diese Zahlen können wir stolz sein. Die Sorgen der Lehrerinnen und Lehrer beziehen sich darüber hinaus auch nicht primär auf die Klassenschülerhöchstzahlen. Der Schuh drückt viel mehr bei der Disziplin der Schüler und bei einem Imageproblem, weil die Lehrerleistung oft schlechter gemacht wird, als sie ist“, bedauerte die Bildungspolitikerin.
„Nachhilfe“ gab Brinek den Oppositionsabgeordneten auch betreffend anderer Zahlen: „Für die Bereiche Schule und Wissenschaft wurden im Jahr 2000 105 Milliarden Schilling zur Verfügung gestellt, 2001 werden es 109 Milliarden sein. ‚Abbau‘ ist falsch.“ Unrichtig sei auch manche Klage über den Universitätsbereich: nach vernünftigen Einsparungen im Vorjahr können nun beispielsweise bei Sachausgaben Investitionssteigerungen zur Qualitätsverbesserung vorgenommen werden. „Im Bildungsbereich halten wir im OSZE-Bereich die Silbermedaille“, betonte Brinek.
„Bildungsqualität ist gefragt. Und wir werden daran arbeiten, unsere Spitzenposition behalten zu können. Der Wiener Wahlkampf aber soll dort bleiben, wo er hingehört“, verwies Brinek die heutigen Oppositionsredner auf die richtige Ebene.
Auch ÖVP-Abgeordneter Mag. Walter Tancsits schlug in die selbe Kerbe: 2001 gibt es 109 Milliarden Schilling an Bundesausgaben für den Bildungsbereich, im Jahr 2000 waren es 105 Milliarden, im Jahr 1999 101,5 Milliarden. Wenn Oppositionsabgeordnete diesen Zuwachs als „schwarz-blauen Bildungsabbau“ bezeichnen, drängt sich der Verdacht auf, sie hätten einige Mathematikstunden in der Schule versäumt.“ Natürlich sei es nötig, im Rahmen der Budgetkonsolidierung für einen effizienten Einsatz dieser Mittel zu sorgen. „Das hat die Bundesregierung für den Bildungsbereich eindeutig getan“, betonte Tancsits.
Zur Situation in Wien erinnerte Tancsits daran, dass am 17. Oktober des Vorjahres der Wiener Landeshauptmann Häupl eine Vereinbarung unterzeichnet hat, wo die Einsparung von 1.400 Landeslehrerdienststellen zugesagt wird. „Das Ministerium und der Stadtschulrat sind bemüht, diese Einsparungen durch Umstellungen, durch gezielten Einsatz und natürlichen Einsatz hinzubekommen. Gleichzeitig läuft aber in den Schulen eine Kampagne an, durch die Lehrer, Eltern und Schüler massiv verunsichert werden. Das ist Missbrauch eines pädagogischen Kredits von zehntausenden engagierten Lehrern, die man vor den Schülern und Eltern lächerlich macht“, kritisierte der ÖVP-Politiker.
Abschließend setzte sich Tancsits für den von der ÖVP initiierten Versuch ein, Wiens Schulen und deren Umgebung drogenfrei zu machen. „Aber die Wiener SPÖ und ihre Gesundheitsstadträtin Pittermann wollen diesen Vorschlag nicht aufgreifen und sogar eine Herabsetzung der Grenzmengen verhindern. Aber für uns bleibt das Ziel aufrecht: Drogenfreie Schulen und deren Umgebung.“