Airbus hat Boeing an der Spitze des Passagierflugzeugmarktes überholt. Doch das will Boeing nicht kampflos hinnehmen.
Boeing will mit seinem neuen Flugzeug 7E7 – auch „Dreamliner“ genannt – wieder der weltweit erfolgreichste Passagierflugzeughersteller werden. Ob das Flugzeug auch barrierefrei zugänglich sein wird, ist noch nicht sicher.
Boeing arbeitet an drei Versionen des Flugzeugs. Die 7E7-Familie wird für 200 bis 250 Passagiere konzipiert und eine Reichweite von bis zu 15.400 Kilometer haben. Die Kurzstreckenvariante für 300 Passagiere in einer Zwei-Klassen-Bestuhlung soll eine Reichweite von 6.500 Kilometern aufweisen.
Die 7E7 wird sparsamer, emissionsärmer und leiser sein als andere Flugzeuge, kündigt Boeing an. Zudem soll sie ihren Passagieren mehr Komfort bieten. Dazu zählt eine völlig neuartige Innenarchitektur, die dem Passagier die Vorstellung eines großen weiten und offenen Raumes gibt.
„Die 7E7 bringt ihre Passagiere wohin sie wollen, wann sie es wollen und dies komfortabler und günstiger als je zuvor“, so Alan Mulally, Geschäftsführer von Boeing Commercial Airplanes.
Auch hinsichtlich der Gestaltung der Toiletten und Waschräume setzt Boeing auf neue bisher unbekannte Größen, vermeldet pressetext.deutschland. So sollen Rollstuhlfahrer ungehinderten Zugang haben.
Auf unsere Nachfrage welche genauen Abmessungen diese Waschräume haben werden, erhielten wir von Herrn Heinrich Grossbongardt – „Boeing Information“ für Deutschland in Hamburg – die Auskunft, dass „sich diese noch in der Entwicklung befinden. Auch die Größe steht noch nicht fest. Da gibt es noch viele Diskussionen mit den Fluggesellschaften“.
Boeing hat in den letzten Jahren mit mehr als 50 Fluggesellschaften in aller Welt zusammengearbeitet, um die Anforderungen für die 7E7 zu definieren. Boeing erwartet für die nächsten 20 Jahre einen Bedarf von 2.000 bis 3.000 Flugzeugen im 7E7-Marktsegment.
Aber auch die Fluggesellschaften „haben erkannt, wie wichtig es ist, die Möglichkeiten, die die 7E7 bietet, auch zu nutzen, den vielen behinderten Menschen unter den Passagieren das Reisen angenehmer zu machen“ erläutert Grossbongardt.
„Zu den Vorzügen der 7E7 werden nicht nur behindertenfreundlichere Waschräume gehören“, hält Grossbongardt fest, „sondern auch breitere Gänge, was für Menschen im Rollstuhl sicher ebenfalls eine gute Nachricht ist“.
Im Rahmen der Beschlussfassung des deutschen Behindertengleichstellungsgesetzes wurde auch das Luftverkehrsgesetz geändert. Dort heißt es nun: „Die Luftfahrtunternehmen, die Luftfahrzeuge mit mehr als 5,7 t Höchstgewicht betreiben, haben für eine gefahrlose und leicht zugängliche Benutzung der Luftfahrzeuge Sorge zu tragen. Dabei sind die Belange von behinderten und anderen Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung besonders zu berücksichtigen, mit dem Ziel, Barrierefreiheit zu erreichen. § 20a Abs. 2 gilt entsprechend. Die Einzelheiten der Barrierefreiheit können durch Zielvereinbarungen im Sinne des § 5 Behindertengleichstellungsgesetz festgelegt werden.“
Ob die von Boeing beworbene 7E7 wirklich barrierefrei zugänglich sein wird, kann derzeit noch nicht zweifelsfrei beantwortet werden.
Ab 2006 wird die 7E7 montiert und 2008 soll die erste 7E7 in Dienst gestellt werden.