"Bittere Pillen" ist kein Angriff auf Arzneimittel. Im Gegenteil.
Dieses Buch bietet eine neutrale und gezielte Beurteilung für den sinnvollen Gebrauch von Medikamenten (verschreibungsfrei oder verschreibungspflichtig) – unabhängig davon, ob es sich um konventionelle oder alternative Arzneimittel handelt.
Dass viele Medikamente schlecht beurteilt werden, ist kein Nachteil dieses Buches, sondern ein Nachteil der Medikamentenverkäufer. Denn unabhängig von der Medikamentenart: Chemie, Naturheilmittel, Pflanzenwirkstoffe oder Homöopathie, werden viel zuviel Arzneimittel verkauft, deren Wirkung umstritten ist.
Seit Erscheinen der Erstausgabe im Jahr 1983 haben Verlag und Autoren rund 100 Klageandrohungen von Pharmakonzernen erhalten. Das Team von „Bittere Pillen“ lässt sich nicht einschüchtern und macht weiter im Interesse der Patientinnen und Patienten. Das Handbuch „Bittere Pillen“ mit einer Gesamtauflage von inzwischen 2,7 Millionen Exemplaren bietet einen Überblick über 15.000 Medikamente.
Im Vorwort zur Ausgabe 2011 – 2013 wird auf die hohen Profite der Pharmakonzerne verwiesen, die mit ihren Gewinnraten bei 20 bis 30 % lägen, im Einzelfall auch höher (Bayer Schering 2006 45,4 %). Bei der Autofirma BMW, so der Vergleich, läge der Profit „in guten Jahren“ bei 6 bis 8 % des Umsatzes. „Beliebig hohe Wucherpreise“ würden für neue Medikamente verlangt (S. 14), der Kostenanteil der Wirkstoffe läge dabei durchschnittlich bei 1 bis 2 % des Packungspreises.
Bestimmender Faktor bei der Preisbildung sei die Angst von Patientinnen und Patienten vor der jeweiligen Krankheit, deshalb seien Krebsmedikamente am teuersten. Zur Sprache kommen auch diverse illegale Vermarktungspraktiken. Außerdem bietet „Bittere Pillen“ eine Übersicht über verschiedene Klagen gegen die fünf größten Pharmakonzerne (Pfizer, Novartis, AstraZeneca, Merck & Co. und GlaxoSmithKline), jeweils unter Nennung der in den USA gegen die Konzerne verhängten Strafen.
„Bittere Pillen“ ist ein unverzichtbares Werk für den Bücherschrank jedes Haushaltes, aber auch für jeden Arzt und jede Ärztin.
Eva
09.08.2022, 17:55
9.8.2022
Wir suchen die letzten Ausgaben
Des Buches.
Von
2008 bis 2020
„Wie neu“
Und keine Seite darf herausgerissen sein !
Danke
go
04.08.2012, 03:27
Die bedingungslose Richtigkeit der Medikamentenbeurteilung ist das eine, die gesetzmäßige Auseinandersetzung mit dem „weißen Riesen“ Pharmaindustrie das andere und das ist in jedem Fall nichts „Gefährliches“. Im Gegenteil. Und wenn es dieses Buch vielleicht nur bewirkt die Medizin auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten hat es schon eine Aufgabe erfüllt. Medikamente ohne ärztliche Rücksprache einzunehmen ist immer gefährlich, unabhängig von diesem Buch. Zumindest ist und war „Bittere Pillen“ immer schon Anstoß zur Diskussion.
Markus Ladstätter
01.08.2012, 16:11
Meine Meinung muss ja nicht mit der, der Autoren hier übereinstimmen.
Anonymous
01.08.2012, 16:03
Vielleicht lesenswert: http://de.wikipedia.org/wiki/Bittere_Pillen
Irmgard Bauer
01.08.2012, 15:19
@Markus: dann wäre es doch klüger gewesen, keine Buchempfehlung dazu abzugeben in diesem Forum?
Markus Ladstätter
01.08.2012, 15:01
Ich halte dieses Buch für sehr gewagt! Keiner der Autoren hat einen medizinischen Background.
Über die Praktiken der Pharmaindustrie zu schreiben ist das eine, aber Medikamentenbewertungen abzugeben finde ich gefährlich.
Martin Wolkerstorfer
01.08.2012, 14:45
Vorsicht, das Buch ist oberflächlich recherchiert und führt viele Menschen, dir dringend Medikamente brauchen würden zur undifferenzierten Ablehnung!
Außerdem ist es viel zu teuer! 30,- für ein Paperback, in dem 90% gleiche Schen stehen, die auch schon vor Jahren drin standen! 2,7 Millionen verkaufte Exemplare, man kann sich vorstellen, wie arm die Autoren und der Verlag sind!
Schade, dass es kein GUT recherchiertes Buch zukm Thema gibt!
Opfer
01.08.2012, 14:38
Bittere Pillen IST brandgefährlich.
Beispiel aus der Ausgabe 2004 (neuere Ausgaben kaufe ich mir nicht mehr):
„Zyrtec“ wird dort als „unnötig“ eingestuft.
Ich leide an Allergieen UND Histaminunverträglichkeit.
Ohne das Nachfolgeprodukt „Xyzall“ wäre ich längst gestorben. (Bei Allergien wird Histamin ausgeschüttet, die Unverträglichkeit verhindert den Abbau davon, es kommt zu Asthmaanfällen und Quincke-Ödem.)
Danke Herr Martin, Danke Herr Langbein, Danke Herr Weis! Hauptsache IHR Profit stimmt!