Buchtipp: „Es war nicht immer so: Zwischen Vernichtung und Selbstbestimmung 1938 bis heute“

Von Heimo Halbrainer / Ursula Vennemann (Hg.) Clio Verlag Graz, 2014

Buchtipp: Es war nicht immer so
CLIO Verein f. Geschichts- & Bildungsarb

Das Ende 2013 erschienene Buch von Heimo Halbrainer und Ursula Vennemann, lenkt das Augenmerk auf den Massenmord an Menschen mit Behinderung im Schloss Hartheim.

Die Strategie der NS-Rassenhygiene als gesellschaftspolitischer Auftrag

Das Buch behandelt auch die „rassenhygienische“ Strategie, die bereits im 19. Jahrhundert Einzug in die Verwaltung hielt.

Durch die grausamen NS-Zwangsmaßnahmen der Rassenhygiene wurden Menschen auf Grundlage der „Erbgesundheitslehre“ zu Tausenden als den Normen nicht entsprechend verfolgt und ermordet.

2.000 Menschen, die in den Jahren 1940 und 1941 allein von Graz aus mit 30.000 anderen Opfern der NS-Verbrecher abtransportiert wurden, fanden ihren Tod in Hartheim.

Die Auswirkungen der NS-Eugenik auf die Gesellschaftspolitik sowie auf die Forschung nach dem Nationalsozialismus, wird eingehend im Teil über die Aufarbeitung mit Texten von Marianne Schulze behandelt.

Die Bezeichnung „unwertes Leben“ ist bis heute eine versteckte Metapher im Leben von „Menschen mit Behinderung“, deren Aufdeckung ebenso wichtig ist. Auch darauf geht Marianne Schulze im Teil „Aufarbeitung“ explizit ein.

Das Leben mit Behinderung in der Steiermark und die Lebenshilfe

Wie das Leben mit Behinderung in der Steiermark heute ist, Behindertenhilfe und Behindertenpädagogik, die Einhaltung der UNO-Menschenrechtskonvention und die Bund-Länderproblematik sind weitere Themen. Petra Flieger, Volker Schönwiese und Angela Wegscheider befassen sich mit dem Spannungsfeld alter Muster und neuer Wege.

Auch auf die Position sowie auf die Geschichte der Lebenshilfe in der Steiermark und die gesellschaftlichen Veränderungen samt deren Auswirkungen auf die Lebenshilfe werden von der Präsidentin der Lebenshilfe Graz, Ursula Vennemann, eingegangen.

Am Schluss finden wir in diesem Buch Geschichten aus noch vorhandenen Unterlagen von Ermordeten und Deportierten sowie ein Interview mit den Hinterbliebenen von Erika Puntigam, die die letzten Jahre ihres Lebens im Wohnhaus der Lebenshilfe in Söding verbracht hat.

Hier können Sie das Buch bestellen.

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