Buchtipp: Gegenstimmen

Unter diesem Titel ist das diesjährige Gaismair-Jahrbuch im Studienverlag erschienen.

Buch: Gegenstimmen
StudienVerlag

Eine Publikation, deren Beiträge schon allein aufgrund der Themenwahl aber vor allem auch durch die zahlreichen persönlichen Erfahrungsberichte unter die Haut gehen.

Der Bogen reicht vom Diskurs über Armut und dem Umgang mit Bettlerinnen und Bettlern über Prostitution in Österreich und die Ausbeutung von Erntehelferinnen und Erntehelfern, zivilgesellschaftliche Initiativen zur Erhaltung des öffentlichen Nahverkehrs und gegen eine Eliteschule bis zu Gewalt in Heimen für Menschen mit Behinderung.

Außerdem finden sich darin Beiträge zur Geschichtsaufarbeitung nach 1945, über die Todesopfer der Tiroler Widerstandsbewegung und die psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Tirol. Darüber hinaus beinhaltet dieses Buch auch ein lesenswertes Portrait einer jenischen Dichterin. Abgerundet wird die Ausgabe mit einem Literaturteil.

Die einzelnen Artikel sind in ihrer Intensität mitunter kaum auszuhalten und nur in kleinen Dosen erträglich. Sie sind sehr persönlich gehalten und decken daher ein breites Spektrum von Perspektiven ab. Aufgrund der emotional besetzten Themen regen sie zum Nachdenken an und sind, denke ich, als Diskussionsbeiträge zu verstehen.

Sehr persönliche Schilderungen regen zu Ergänzungen aus der eigenen Sicht an und reizen sogar mitunter vereinzelt zu „Gegenstimmen“. Aber das könnte durchaus von den HerausgeberInnen beabsichtigt sein. Ich lese das Buch als eine Sammlung teilweise auch provokanter Diskussionsbeiträge und Anregungen zur Beschäftigung mit diesen brennenden Themen.

Angesichts ebendieser Intensität und breiten Themenvielfalt besteht diese Publikation eigentlich nicht aus Kapiteln, sondern aus eigenständigen Büchern, für die jeweils eine eigene Besprechung geschrieben werden könnte.

Die optische Aufbereitung ist leider nicht sehr leserInnenfreundlich, da eine extrem kleine Schrift gewählt wurde und die Seiten dicht bedruckt sind. Gerade bei so schwer verdaulichen Themen wäre eine großzügigere Gestaltung wünschenswert.

Das trifft besonders auf den Beitrag von Monika Rauchberger zu, da dieser in Leicht Lesen gestaltet ist und somit eigentlich einem größeren LeserInnenkreis zugänglich wäre.

Hier können Sie das Buch bestellen.

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