Buchtipp: Herr Groll und die Wölfe von Salzburg von Erwin Riess

Im 8. Krimiroman der Herr Groll Reihe von Erwin Riess werden aktuelle Themen wie Umweltaktivismus, Rechtsextremismus und Verdrängung in Gegenwart und Vergangenheit behandelt.

Buch: Herr groll und die Wölfe von Salzburg von Erwin Riess
Otto Müller Verlag

Der Schauplatz ist diesmal Salzburg Stadt und Umgebung und die kuriosen Geschehnisse rund um die Salzburger Festspiele. Der rollstuhlfahrende Privatermittler Herr Groll verfolgt mit, wie Wölfe geistliche Würdenträger zerfleischen und gruselige, teilweise kopflose Puppen in Parks und auf Plätzen baumeln. Alle haben ein „Salzburg Manifesto“ bei sich.

Zudem soll Groll den verschwundenen Freund einer Fabrikantin und Festspielliebhaberin suchen. Diese trifft sich jedes Jahr zur Festspielzeit mit einem Engländer, der sich im Vorstand eines weltumspannenden Rohstoffkonzerns befindet.

Es wird eine Entführung befürchtet. Groll geht mit dem Sohn der Festspielliebhaberin, dem Dozenten, auf Spurensuche. Dieser Handlungsstrang bildet den roten Faden unter all den anderen Handlungssträngen.

Es scheint, als würde der aus Wien angereiste Herr Groll über ein allumfassendes Wissen um geschichtliche und gegenwärtige Sachverhalte verfügen, was es zuweilen schwer macht, Aspekten der Handlung zu folgen. Eine Randhandlung und eine Ablenkung von seinem Auftrag ergibt sich durch das Wiedersehen mit seiner Jugendliebe Elfi und eine neue Liebelei mit Goldrun.

Auch die Geschichte um längst verstorbene Salzburger Bischöfe hält ihn von einer zielstrebigen Suche nach dem englischen Herrn ab. Zwischendurch werden diverse berühmte Persönlichkeiten wie Schubert, Mozart, Oskar Werner oder Virginia Hill, einer Angehörigen der organisierten Kriminalität in den USA, die nach Salzburg floh, erwähnt und thematisiert. Auch spielen russische Söldnertruppen, die wohl von rechten Organisationen finanziert werden, eine Rolle.

Die für das Buch namensgebenden Wölfe, die in Salzburg ihr Unwesen treiben, attackieren ausschließlich uniformierte Männer und Geistliche.

Der etwas andere Krimi

Das Buch ist per definitionem ein Krimi, jedoch nicht im klassischen Sinn. Es entfaltet sich im Handlungsverlauf sehr viel Gesellschaftskritik, und zwar sowohl hinsichtlich der Vergangenheit, wie auch der Gegenwart und man blickt auf den sinnbildlichen Finger, der auf unangenehme Sachverhalte zeigt.

Allerdings verliert man recht schnell den Faden, da es sehr viele sich überschneidende Geschehnisse gibt. Der Autor und somit auch sein Alter Ego Groll brillieren jedenfalls mit geschichtlichem, kulturellem und politischem Hintergrundwissen und betten so die Kriminalgeschichte in einen komplexen Kontext ein. Leider macht es genau das so schwierig, sich auf die eigentliche Handlung zu fokussieren. Die verwendete Sprache ist sehr gewählt, die Sätze oft sehr lang. Das bremst den Lesefluss.

Fazit

Dieser Roman deckt eine düstere Vergangenheit auf und entwirft eine dystopische Zukunft. Somit ist das Buch durchaus als detaillierte Gesellschaftskritik zu interpretieren, die man aber nicht einfach nebenher lesen kann. Das Schmökern lohnt sich aber auf jeden Fall.

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