Der Anteil der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit am Bruttonationaleinkommen (BNE) beträgt in Österreich für 2018 nur noch 0,26 %, wie die OECD heute für 2018 bekannt gab.
Seit 2016 stürzte die sogenannte ODA-Quote von 0,42 massiv ab. Die internationale Fachorganisation für inklusive Entwicklung, Licht für die Welt, spricht angesichts dieser Zahlen von einem „anhaltend beschämenden Tiefstand“.
Seit Jahrzehnten verfehlt Österreich das gesetzte Ziel von 0,7 Prozent und liegt jetzt sogar weit unter dem Durchschnitt von 0,31 Prozent.
„Es ist ein Armutszeugnis, dass die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit von 2017 auf 2018 erneut um fast zwölf Prozent gesunken sind. Das sind 76 Millionen Euro weniger an Entwicklungsgeldern im Vergleich zum Vorjahr. Das ist ein realer Verlust zu Lasten der ärmsten Menschen“, kritisiert Sabine Prenn von Licht für die Welt.
Positiv bemerkt die Organisation, dass Österreich 2018 20 Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds aufwandte.
Kinder mit Behinderungen am stärksten betroffen
Vor allem zur Förderung von Kindern mit Behinderungen braucht es zusätzliche Mittel, damit ihnen eine inklusive, auf das Kind konzentrierte Schulbildung ermöglicht werden kann – ein Schlüssel für die Zukunft. Sie gehören zu den am meisten benachteiligten Menschen.
Denn trotz rechtlicher Verpflichtungen der UN-Behindertenrechtskonvention (UNCRPD) und konträr zu den Zielen der 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung bleiben inklusive Fördermaßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Infrastruktur auf der Strecke.
Die derzeitige ODA-Quote gefährdet auch die Erfüllung von Österreichs Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs).