Budgetsanierung: Behinderte Menschen sind Spitzenreiter

Bei diesem Anschlag auf die Brieftaschen behinderter Menschen wird es aber nicht bleiben.

Wenn wir auch sonst nicht ernstgenommen werden, als Sanierer des aus den Fugen geratenen Budget stehen wir auf einmal im Scheinwerferlicht in der vordersten Reihe: alleine durch die geplanten Einsparungen bzw. Verschlechterungen im Bereich der Pflegevorsorge wollen die Regierungsparteien behinderten und alten pflegebedürftigen Menschen rund zwei Milliarden Schilling wegnehmen.

Dieser Betrag setzt sich zusammen aus der Nichtvalorisierung des Pflegegeldes, der geplanten Nichtauszahlung ab dem Beginn eines Spitalsaufenthaltes und Änderungen im Bereich der Einkommenssteuer.

Bei diesem Anschlag auf die Brieftaschen behinderter Menschen wird es aber nicht bleiben, denn bekanntlich drohen weitere Verschlechterungen durch die geplante Einführung eines Selbstbehaltes bei Kuraufenthalten, im Pensionsbereich oder bei den Förderungen für Behindertenvereine, um nur drei Beispiele aus der Debatte der letzten Wochen anzuführen. Laufende Verschlechterungen müssen viele von uns ja schon seit geraumer Zeit bei den Leistungen der Krankenkassen oder im Zusammenhang mit der Tarifgestaltung der Sozialen Dienste in den Ländern hinnehmen.

Gerade am Beispiel der vorgesehenen Verschlechterungen bei der Pflegevorsorge zeigt es sich, daß die Betreiber dieses Sozialabbaus nicht rechnen können, denn: jede weitere Reduzierung des ohnehin zu niedrig ausgefallenen Pflegegeldes vergrößert die Gefahr, daß hilfs- und pflegeabhängige Menschen in Pflegeheime abgeschoben werden.

Dort müssen sie unter unwürdigen Rahmenbedingungen leben und der Öffentlichen Hand entstehen weitaus höhere Kosten als wenn sie ihr Leben zuhause mit Hilfe von Angehörigen, Freunden und Persönlichen AssistentInnen organisieren können. Kostengünstiger und ohne Verletzung ihrer Menschenwürde.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich