Ein ständiges "wir haben kein Pflegeproblem" ist nicht die Lösung.
Die Bürgerinitiative „PFLEGE LEISTBAR“ wurde am 24. Oktober 2014 im Parlament von mir persönlich mit Frau Ingrid Ruf eingebracht.
Und ich erhoffe mir, damit auf große und breite Unterstützung in der Bevölkerung zu stoßen. Dabei bitte ich euch alle um eure ganz persönliche Unterstützung. Von einer ursprünglichen 30%igen Pflegegelderhöhungsforderung habe nun doch Abstand genommen, da es in Zeiten wie diesen tatsächlich eher unrealistisch erscheint. Zusätzlich haben wir noch ein Kurzvideo angefertigt, welches ich auch ab 30. Oktober ins Netz gestellt habe. Wir wollen jetzt das Pflegethema nach 2006 wieder zum Thema machen. Weil es mit Abstand eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist.
Ich lade nun auch alle Behinderten- u. Pflegeverbände ein, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Denn nur gemeinsam können wir uns erfolgreich wehren. Nur gemeinsam sind bzw. wären wir stark! Wenn von ca. 450.000 Pflegegeldbeziehern 20 % unterschreiben würden, dann wäre politisch in unser aller Interesse was los.
Das Pflegeproblem wird man nicht lösen können, wenn man nächstes Jahr den Zugang zum Pflegegeld ein zweites Mal erschwert. Und wenn man das Pflegegeld ab 2016 um 2 Prozent, das sind 3,08 (bei Pflegestufe 1) und um 33,12 (bei Pflegestufe 7) monatlich erhöht. Man muss sich vorstellen: bei Stufe 1 erhält man 154,20 im Monat und muss mindestens 60 Stunden Pflege nachweisen – das sind 2,57 Euro Zuschuss für eine Pflegestunde. Bei Stufe 4 muss man mindestens 160 Stunden Pflege nachweisen und man erhält 664,30 im Monat. Das sind dann 4,15 Zuschuss für eine Pflegestunde. So viel ist dem Staat eine Pflegestunde wert.
Ich, als selbst Betroffener, weiß ganz einfach, wovon ich rede. Und zusätzlich engagiere ich mich nun auch schon über sieben Jahre in der Öffentlichkeit. Es braucht breitere Diskussionen, bei denen auch Betroffene und deren Umfeld endlich mit eingebunden werden müssen. Und man muss endlich die Veränderungen erkennen und zeitgemäß darauf reagieren. Ein ständiges „wir haben kein Pflegeproblem“ ist nicht die Lösung.