Junge Menschen mit Behinderung brauchen mehr politisches Mitspracherecht und ein inklusives Bildungssystem.
In ganz Österreich wird am 28. September 2022 gegen die fehlende Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention protestiert. Die Bundesjugendvertretung (BJV) unterstützt die Demonstrationen des Österreichischen Behindertenrats.
„Der Nationale Aktionsplan Behinderung, der bereits vom Ministerrat beschlossen wurde, räumt Kindern und Jugendlichen mit Behinderung kaum politisches Mitspracherecht ein. Damit verwehrt die Politik jungen Menschen mit Behinderung eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, kritisiert BJV-Vorsitzender Sabir Ansari und fordert den Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten.
Größere Selbstbestimmung könne nur durch eine Teilhabe an allen Lebensbereichen ermöglicht werden. Dringenden Handlungsbedarf sieht der BJV-Vorsitzende dafür im Bildungsbereich.
„Wir fordern bereits seit vielen Jahren die Schaffung eines inklusiven Bildungssystems, das die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung von der Krippe bis zum tertiären Bildungsbereich gewährleistet. Der Aktionsplan wird dem Versprechen einer inklusiven Bildung nicht gerecht“, betont Ansari.
Darüber hinaus müsse der Einstieg von jungen Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt gemäß ihren persönlichen Fähigkeiten gefördert werden. Wichtig ist dabei auch, dass ihre Arbeit, zum Beispiel in Tageswerkstätten, angemessen bezahlt wird.
„Um die Rechte von jungen Menschen mit Behinderung umzusetzen, gibt es für die Regierung noch viel zu tun. Es ist höchste Zeit für echte Inklusion“, betont Ansari.