Der 3. Dezember ist der Internationale Tag der behinderten Menschen. Dies sollte für uns ein Anlass sein, einen Augenblick innezuhalten, um uns mit den Problemen dieser unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu befassen.
Wir leben in einer Zeit, in der die Schnelligkeit des Erfolges als besonders wichtig angesehen wird. Unser Leben wird dadurch mehr und mehr von Wettbewerb, Stress und Konkurrenzdenken geprägt. Ich kann verstehen, dass es daher manchmal Mühe bereitet, sich mit anderen, beispielsweise behinderten Menschen näher auseinanderzusetzen oder sie im gesellschaftlichen Leben angemessen zu berücksichtigen.
Unter uns leben aber Hundertausende Menschen mit vielen Formen von körperlichen oder geistigen Behinderungen. Manche dieser Handicaps sehen wir im Alltag fast gar nicht, da sie von den Betroffenen in großartiger Weise bewältigt werden. Aber es gibt immer noch viele, deren Behinderung wir wahrnehmen können.
Es wäre natürlich leicht, einfach darüber hinweg zu sehen. Aber das ist der falsche Weg. „Wegschauen gilt nicht“. Unser humanistisches Menschenbild erfordert es, Menschen mit besonderen Bedürfnissen in solidarischer Weise gegenüberzutreten. Schon eine kleine Handlung des Beistands im täglichen Leben ändert oft mit einem Schlag die Situation für die Betroffenen.
Jede Form der aktiven Unterstützung ist ein Beitrag zur Integration behinderter Mitbürgerinnen und Mitbürger in die Gesellschaft. Viel ist in dieser Richtung schon geschehen. Aber es liegt in unserer Verantwortung, diese positive Entwicklung zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass Solidarität und Hilfsbereitschaft keine passive Haltung sind, sondern eine aktiver Prozess für mehr Gerechtigkeit, sozialen Ausgleich und Wahrung der Menschenwürde, an dem jeder einzelne beitragen kann!