Chalupka: Inklusive Bildung heißt auch Behinderung in Schulbüchern zu thematisieren

Diakonie gespannt auf Empfehlungen nach Staatenprüfung durch die UN

Michael Chalupka
Diakonie

„Die Vereinten Nationen legen einen Prüfungsschwerpunkt im Rahmen der Staatenprüfung der UN-Konvention gestern und heute auf inklusive Bildung. Als Diakonie begrüßen wir das sehr, denn Behinderung wird z.B. nicht einmal in den Lehrbüchern der österreichischen Schulen thematisiert,“ zeigt sich Michael Chalupka über die aktuelle Prüfung der UN erfreut.

Inklusive Bildung beinhaltet eine enorme Bandbreite an Themen – beginnend bei Barrierefreiheit von Schulgebäuden bis zur Diskussion um die gänzliche Abschaffung von exkludierenden Schulformen. Ein bislang noch wenig beachteter Aspekt von inklusiver Bildung ist die Darstellung von Behinderung in Schulbüchern, nach denen jedes Kind in Österreich unterrichtet wird. „Eine Masterthesis an der Donau-Universität Krems hat jetzt herausgefunden, dass in keinem einzigen der 11 untersuchten Geschichte-, Geographie- und Politische Bildungslehrbücher die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung erwähnt wird. Und Menschen mit Behinderungen werden zudem meist in passiver Opferhaltung thematisiert. Dieser Umstand muss dringend behoben werden,“ so Chalupka.

„Kinder und Jugendliche müssen Behinderung abseits von Stereotypen kennenlernen. Eine Aufnahme der UN Konvention in die aktuellen Schulbücher würde der gesellschaftspolitischen Bedeutung der Konvention einerseits Rechnung tragen, und andererseits einen aufgeschlossenen Umgang mit Menschen mit Behinderung im Kindesalter fördern,“ so Chalupka.

„Wir sind gespannt auf das Ergebnis der Staatenprüfung, denn daraus resultieren konkrete Empfehlungen des UN-Behindertenrechtskomitees an Österreich. Und diese müssen dann bis zur nächsten Überprüfung in vier Jahren umgesetzt werden,“ so Chalupka abschließend.

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