Chinas erster Doktor im Rollstuhl nahm am 17. Kongress der Kommunistischen Partei in China teil

Hou Jingjing, eine querschnittsgelähmte Frau aus China erlangte 2004 ihren Doktortitel. Für die Kommunistische Partei (KP) Grund genug, sie als Propagandafigur einzusetzen.

Am 15. Oktober 2007 fand in der Volksrepublik China der 17. KP-Parteitag statt. Die Partei nützte dies, um die erste Rollstuhlfahrerin, die einen Doktortitel erlangte, einzuladen. Hou Jingjing, seit ihrem 11. Lebensjahr durch eine Fehldiagnose querschnittsgelähmt, promovierte 2004 an der Nanjing Normal University, als erste behinderte Person im Rollstuhl in der ganzen Volksrepublik (VR) China.

Wenn man sich die Einwohnerzahl (siehe Wikipedia VR China) ansieht, sie beträgt 1,3321 Mrd. (Juli 2007), dann wird einem schnell bewusst, welch großen Nachholbedarf China noch in Sachen Gleichstellung und Menschenrechte vor sich hat. Wie kann es denn sonst möglich sein, wenn nicht durch Unterdrückung, dass im bevölkerungsreichsten Land der Erde erst eine behinderte Person ein Doktorat geschafft hat?

Offizielle Pressemitteilung

Deutlich kommt in der Pressemitteilung der offiziellen Presseagentur der VR China vom 15. Oktober 2007 auch heraus, wie sehr sie Frau Jingjing dazu benutzen wollen, sie als Heldin darzustellen und die Kommunistische Partei zu loben. In der Pressemittelung steht, wie schwer es die Frau in ihrem Leben gehabt hat und wie sie angeblich trotzdem immer im Unterricht gelächelt hat.

Vergleich

Wenn es wirklich stimmt und Frau Hou Jingjing die erste behinderte Person in der VR China ist, die einen Rollstuhl benützt und einen Doktorabschluss hat, dann sollte sich die Führung des Landes wahrlich nicht damit rühmen, denn im internationalen Vergleich ist dies eine eher bescheidene Errungenschaft. In anderen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten Menschen, die einen Rollstuhl benützen und einen Doktortitel haben. Es wirkt wie ein billiger Versuch von Chinas Werbeabteilung, das Land vor den Olympischen Spielen positiver darzustellen.