Christine Linnartz wurde am Wochenende beim Europaparteitag der Grünen in Dresden auf Platz 15 der Liste der Grünen für die Europawahl gewählt.
Bei derzeit 14 Abgeordneten der Grünen im Europäischen Parlament hat die gehörlose Grüne bei der Wahl am 25. Mai gute Chancen, ins Europäische Parlament einzuziehen.
Nachdem Christine Linnartz bei großer Konkurrenz zum ersten Mal auf Platz 11 der Liste angetreten war, schaffte sie es bis in den dritten Wahlgang, wo sie mit 225 Stimmen gegen 394 Stimmen von Maria Heubuch verlor. Auf Platz 13 schaffte es Christine Linnartz nicht in den 3. Wahlgang. Auf Platz 15 schaffte sie es dann im zweiten Wahlgang.
„Als gehörlose Grüne Vizepräsidentin des deutschen Gehörlosenbundes (DGB) erreiche ich Millionen von Menschen, die in unserer Gesellschaft durch ihre Behinderung benachteiligt sind und die sich die Teilhabe an unserem politischen und gesellschaftlichen Leben wünschen“, schrieb Christine Linnartz in ihrer Bewerbung für die Kandidatur.
„Inklusion bedeutet gemeinsame Ziele verfolgen wie saubere Energie für alle, Globale Gerechtigkeit, Bürgerrechte, Datenschutz, Soziale Sicherung und verbesserte Tierschutzrichtlinien. Setzen wir ein Zeichen, dass die Inklusion mit mir als gehörlose Politikerin bei den Grünen ein erster wichtiger Schritt für ein neues Europa ist.“ Christine Linnartz hatte sich zuletzt auch für ein Bundesteilhabegesetz mit einem entsprechenden Bundesteilhabegeld stark gemacht und in den Verbänden der Gehörlosen dafür massiv geworben.
„Ich freue mich auf einen tollen Wahlkampf und meine Kandidatur zeigt, dass die basisdemokratische Haltung der Grünen doch immer noch funktioniert. Mit der neuen vielfältigen Europaliste der Grünen und der guten Wahlkampagne haben wir gute Chancen, mehr Wählerstimmen zu gewinnen. So habe ich wahrscheinlich auch realistische Chance ins Europäische Parlament einzuziehen“, so Christine Linnartz in einer ersten Stellungnahme gegenüber den kobinet-nachrichten.