Solidarisch durch eine schwierige Zeit
Für Menschen mit Behinderungen ist die Coronavirus-Epidemie eine bedrohliche Situation. Nicht alle, aber viele, gehören zur gesundheitlichen Risikogruppe. Sie sind angewiesen auf barrierefreie Informationen, haben im Alltag Pflege- und Unterstützungsbedarf und/oder erleben die psychische Belastung aufgrund von psychischen Vorerkrankungen noch massiver.
„Alle zusammen machen wir uns Sorgen, die Gruppe der Menschen mit Behinderungen ist auf vielen Ebenen gefährdet. Für die Solidarität der Menschen in Österreich und auch die weitreichenden Maßnahmen die gesetzt wurden, möchten wir allen ‚Danke‘ sagen! Gemeinsam schaffen wir das!“, zeigt sich Herbert Pichler (Präsident des Österreichischen Behindertenrates) besorgt, aber hoffnungsvoll.
Die Bundesregierung hat am letzten Wochenende ein Sammelgesetz, das COVID-19 Gesetz einheitlich beschlossen, das bereits heute in Kraft tritt. Damit werden Regelungen getroffen, die die Auswirkungen des Coronavirus so gering wie möglich für die gesamte Bevölkerung und auch die Wirtschaft halten sollen. Der Österreichische Behindertenrat setzt sich dafür ein, dass in der Umsetzung die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen weiterhin gewährleistet wird.
Es ist jetzt besonders wichtig, Informationen nur von sicheren Quellen zu beziehen. Unsere Mitgliedsorganisationen, das Sozialministerium und Medien wie der ORF oder BIZEPS bieten seriöse und barrierefreie Informationen.
Abschließend sagen wir DANKE an Alle:
- die Menschen mit Behinderungen pflegen und unterstützen.
- die barrierefrei informieren oder Informationen barrierefrei aufbereiten und verbreiten
- die durch ihr verantwortungsvolles Handeln die Ausbreitung verlangsamen
- die ihre Hilfe auf unterschiedlichen Wegen anbieten
- die füreinander da sind, telefonieren, chatten, einander zuhören in dieser auch psychisch belastenden Zeit.
Thorsten
17.03.2020, 02:50
Konkrete Frage – bitte um konkrete Antwort:
Gibt es eine unabhängige Stelle (Volksanwaltschaft, Menschenrechtsbeirat …), die die Vorgänge und Maßnahmen rund um die Corona-Krise bezüglich vulnerabler Gruppen (Heime, Haftanstalten …) begleitend beobachtet, kontrolliert, ggf. einschreitet, unterstützt und berichtet?! Wichtig: Ich stelle hier nicht den Einsatz und Engagement des Pflegepersonals in Frage. Ihnen sei gedankt! Dennoch handelt es sich hier um einen Bereich, der schon vor Corona am Limit war (was Ressourcen betrifft). Jetzt in der Krise, spitzt sich Situation zu. Durch die (auf jeden Fall sinnvollen) Besuchsverbote, sind die in totalen Institutionen lebenden Menschen noch mehr isoliert und abgeschottet. Es steht zu befürchten, dass diese Maßnahmen über Wochen (ev Monate) gehen. Angehörige und Mitmenschen machen sich Sorgen. Eine klare, sachliche Information ist auch hier gefordert!!
Markus Ladstätter BIZEPS
17.03.2020, 10:34
Hallo Thorsten!
Ich verstehe die Sorge, aber solche begleitenden Beobachtungen gibt es derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht. Da es eine Gefährdung aller Beteiligter wäre. Da gerade in diesen Institutionen mehr Menschen aus Risikogruppen sind wäre dies verantwortungslos. Aus diesem Grund wird dies nicht gemacht.