Großer Andrang bei der Fachtagung der ÖAR am 30. September
Dr. Klaus Voget, der seit fast 50 Jahren einen Rollstuhl benützt, will nicht mehr länger auf Barrierefreiheit warten. Er ist Präsident der ÖAR und wird zu „Barrierefreiheit – so schaffen wir es!“ ein Statement abgeben.
Prominenz aus Politik und Wirtschaft, Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Dr. Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer, haben ihr Kommen zugesagt.
Denn am 1.1.2016 müssen nicht nur Bundesgebäude, sondern auch Dienstleistungen und Waren, die dem Konsumentenschutzgesetz unterliegen, barrierefrei gestaltet sein oder angeboten werden. So ist es im Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz festgeschrieben.
Die Veranstaltung verspricht spannend zu werden. Denn obwohl sich alle zu Barrierefreiheit bekennen, sind die Sichtweisen zu deren Umsetzung durchaus kontroversiell. Die Gemüter erhitzen an dem Termin 1.1.2016, obwohl das Gesetz einen Umsetzungszeitraum von 10 Jahre eingeräumt hat.
Martin Ladstätter vom BIZEPS-Zentrum für Selbstbestimmtes Leben referiert daher zu „Barrierefreiheit jetzt!“. Menschen mit Behinderungen sind aufgebracht, dass man sie noch länger hinhalten möchte.
Teilhabe an der Gesellschaft ist ein Menschenrecht, das in der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen festgeschrieben ist. Barrieren verhindern dies und schließen damit einen großen Teil einer Gesellschaft aus, der auf eine barrierefreie Umwelt angewiesen ist. Das sind nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen, sondern auch alte Menschen oder Personen mit kleinen Kindern.
Das weiß auch Martin Habacher, der einen Elektro-Rolli benützt und als Social Media Experte Videos produziert, die darauf abzielen, Barrieren abzubauen. Gemeinsam mit Dr.in Karin Thron und Mag.a Melanie Wawra vertritt er bei der Veranstaltung das Diversity-Referat der Wirtschaftskammer Wien.
Praktische Tipps zur Umsetzung von Barrierefreiheit wird Architektin DI.in Monika Klenovec von „Design for all“ beisteuern.