Die Kurier-Redaktion bietet Nachrichten in Leichter Sprache an. Das Angebot ist aber schlecht umgesetzt, wie folgendes Beispiel zeigt.
„Leichte Sprache ist wichtig. Sie nützt nicht nur Menschen mit Lernschwierigkeiten, sondern allen, die nicht gut Deutsch sprechen. Texte in Leichter Sprache sind die Voraussetzung dafür, dass alle informiert sein können und mitreden können. Mitreden können und informiert sein, ist ein Menschenrecht“, erklärt Magdalena Scharl, Mitarbeiterin von BIZEPS und Expertin für Leichte Sprache.
So wichtig Angebote in Leichter Sprache auch sind, so wichtig ist aber auch, dass so ein Angebot gut umsetzt und informativ ist und genau das ist beim vorliegenden Beispiel nicht der Fall. (Kurier-Angebot in einfacher Sprache)
Das ist keine journalistische Nachricht
Der Originalartikel vom Kurier ist eine Nachricht über ein geplantes Projekt, die Geschäfte der Josefstädter Straße barrierefrei zu machen. Dieser Artikel wurde in Leichte Sprache übersetzt. Wir haben beide Artikel unserer Expertin für Leichte Sprache Magdalena Scharl vorgelegt.
Sie beurteilt die Übersetzung des Kuriers folgendermaßen:
Schade nur, dass ,gut gemeint´ oft nicht ,gut gelungen´ bedeutet. Was macht wer, wann, wo, wie, mit wem, warum? (Anmerkung der Redaktion: diese Fragen sind Kennzeichen einer journalistischen Nachricht)
Leider ist im Leicht Lesen Artikel des Kurier zum Barrierefreiheitsprojekt in der Josefstadt kaum eine dieser Fragen (ausreichend) beantwortet.
Es besteht noch Verbesserungsbedarf.
Um wirklich informiert zu sein, braucht es mehr Fakten. Ein Artikel, der sich hauptsächlich mit dem beschäftigt, was Barrierefreiheit ist, reicht da nicht aus, denn auch eine Übersetzung in Leichte Sprache sollte nah am Original sein und keine wichtigen Informationen vorenthalten.