Davongeschwommen bin ich nicht …

Am Donnerstag, dem 26.6.2008, stand mein dritter Euro-Matchbesuch auf dem Programm.

Spiel Rußland Spanien bei der EM 2008 im Regen
Fischer, Michael

Meine Vorfreude auf die Begegnung zwischen Russland und Spanien im Halbfinale war aufgrund der bisherigen Leistungen beider Teams sehr groß, allerdings auch die Sorge, ein Regenspiel zu erleben.

Bereits ungefähr drei Stunden vor dem Spiel erlebte ich ein gewaltiges Gewitter, das Schlimmes befürchten ließ. Denn die Rollstuhlplätze im Ernst-Happel-Stadion sind nicht überdacht und Regenschirme gehören zu den unzähligen verbotenen Gegenständen, die man nicht in den Stadion-Bereich mitnehmen darf. Schließlich kam es, wie befürchtet. Es begann zuerst, leicht zu regnen, um dann kurz vor dem Match richtig stark zu werden.

Pünktlich zu Beginn des Niederschlags

Doch es war nicht so, dass man von Veranstalterseite nicht vorgesorgt hätte. Nein, pünktlich zu Beginn des Niederschlags wurden an alle Zuschauer, die nicht vom Dach geschützt waren, Regenpellerinen ausgeteilt, auch an uns Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer.

Leider war dieser Regenschutz nicht optimal, da er meistens nicht den kompletten Rollstuhl abdecken kann. In meinem Fall konnte eine zweite Pellerine Abhilfe schaffen und im Großen und Ganzen war ich nachher verhältnismäßig trocken.

Die Rampe zu den Rollstuhlplätzen machte übrigens keine Probleme, trotz extremer Feuchtigkeit. Diesmal versuchte ich auch, den ganzen Weg vom Parkplatz bis zum Rollstuhlplatz ohne Unterstützung meiner Begleitperson zu bewältigen. Das Experiment gelang erfreulicherweise.

Die Eingangs-Kontrolle war freundlich, wie vorher. Jedoch gab es diesmal Unstimmigkeiten aufgrund widersprüchlicher Definitionen in der Liste der verbotenen Gegenstände, was uns bei der Abreise eine längere Wartezeit vor dem Depot bescherte, weil wir die abgenommene Videokamera erst abholen mussten. Es hätte aber auch meinen Erfahrungen stark widersprochen, wenn alle Kontrollen reibungslos verlaufen wären …

Das Spiel selbst verwöhnte mich endlich mit Toren, mit schönen noch dazu. Auch das Publikum wusste zu gefallen, wobei mich persönlich die russischen Gäste besonders beeindruckten. Sie unterstützten ihre Mannschaft bis zum Schluss, obwohl ein Sieg gegen Ende in weite Ferne gerückt war.

Positive Bilanz

Insgesamt ziehe ich eine positive Bilanz meiner Matchbesuche bei der Euro 08. Es war schön und wichtig, all diese Erfahrungen zu machen. Da ich keine Karten fürs Finale bekommen habe, werde ich irgendwo im Freien im Kreise einiger Freunde die Spanier zum verdienten Titel anfeuern. Und ab Juli beginnt ja wieder die Meisterschaft mit all ihren unterschiedlichen Stadien und ebenso qualitativ verschiedenen Rolliplätzen. Ich freu‘ mich schon …

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