DB-Einstiegshilfen: ISL ruft Schlichtungsstelle an

Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) hat die Schlichtungsstelle bei der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen angerufen.

ICE
BIZEPS

Ziel der Eingabe ist es, Diskriminierungen behinderter Menschen bei der Benutzung der Deutschen Bahn künftig zu verhindern.

Konkret beanstandet die ISL die Tatsache, dass Ein- und Ausstiegshilfen an Bahnhöfen mit Hublift derzeit nur gewährt werden, wenn das zuständige Personal Dienst hat: “Diese Einschränkung der Mobilität stellt eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung dar und ist somit eine Diskriminierung”, erläutert ISL-Geschäftsführerin Sigrid Arnade in ihrem Schreiben an die Schlichtungsstelle.

Gemäß § 7 Abs. 2 BGG zur Bereitstellung angemessener Vorkehrungen sei die Deutsche Bahn verpflichtet, Diskriminierungen zu vermeiden, so Arnade.

Nach Ansicht der ISL muss es bei Voranmeldung für behinderte Zugreisende möglich sein, unabhängig von den Dienstzeiten des zuständigen Personals, Hilfestellungen für das Besteigen oder Verlassen von Züge an allen Bahnhöfen mit Hublift zu erhalten und zwar jederzeit, wenn Züge dort halten. Das Beispiel anderer europäischer Länder zeige, dass es möglich ist.

 “Von der Deutschen Bahn erwarten wir deshalb, dass sie umgehend die entsprechenden organisatorischen Vorkehrungen trifft und behinderte Reisende nicht länger durch das Versagen dieser angemessenen Vorkehrungen diskriminiert”, fasst  Sigrid Arnade die Forderungen der ISL an die Deutsche Bahn zusammen.

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4 Kommentare

  • …ist es vielerorts dasselbe Trauerspiel! (zu Hrn. Wolkerstorfer)

  • Super!
    Und in Österreich?

  • Gäääähn. Schon bei dem Begriff Schlichtung verweigern 8 Finger den Schreibdienst. Mit den verbleibenden 2 tippe ich mühsam diesen Text.
    Immerhin wird gehandelt.

    In DE hatte ich vor kurzem 2 Routen mit Umstiegshilfe zu bewältigen. Bei einer gab es diese, bei der anderen nicht.
    Fazit: Die chance, umstiegshilfe zu erhalten, lag bei 50:50. Auf gut Deutsch: Hing vom Zufall ab.

  • Paderborn Hbf wird als barrierefrei von der DB angegeben. Will man aber eine Fahrt konkret dorthin planen heißt es: „Sie können mit dem Rollstuhl nur zwischen 10:00 und 18:45 Uhr aussteigen, da nur dann Personal vor Ort ist.“

    Selbst in Großstädten wie Frankfurt/Main (Hbf) gibt es irrwitzige Dienstzeiten. In Frankfurt ist ein Ausstieg an Wochenenden vor 7 Uhr morgens nicht möglich – kommt man mit dem Nachtzug aus Österreich (Ankunft gegen 6:30 Uhr), muss man bis Köln Hbf weiterreisen um dort aussteigen zu können und ist gezwungen mit einem teuren neuen Ticket und verlorener Zeit von dort zurückzufahren.