ORF-Generaldirektor Monika Lindner verspricht im Kurier-Interview Verbesserungen im ORF-Programm. Verbesserungen für behinderte Menschen - wie z. B. verstärke Untertitelung und Gebärdenspracheinblendungen - werden keine angekündigt.

Im heutigen Kurier wird Lindner u.a. zu den schlechten Quoten des ORF befragt und welche Verbesserungen kommen sollen.
Kurier: „2004 werden die Rundfunkgebühren nach Jahren wieder einmal erhöht. Wofür werden Sie die Mehreinnahmen ausgeben?“
Lindner: „Teilweise für Aufgaben, die uns das Rundfunkgesetz gegeben hat, etwa die Sanierung der Volksgruppensender. Es gibt das Projekt der Ausstrahlung von ORF 2 über Satelliten. Vor allem werden wir ins Programm investieren. Wir arbeiten z. B. an einer österreichischen Unterhaltungssendung, im Bereich zwischen Nostalgie und Quiz. Wir wollen Serien-Eigenproduktionen machen. Und wir wollen in internationale Koproduktionen investieren.“
Mehr Gebärdensprache im ORF-Fernsehen hat ORF-Generaldirektorin Monika Lindner in Aussicht gestellt. Es sei „unverzichtbar, dass wir da etwas tun“, sagte Lindner noch Mitte Juni 2003. Konkrete Verbesserungen sind aber noch nicht in Aussicht gestellt worden.
meia,
19.08.2003, 20:19
ORF–GEBÜHREN FÜR PFLEGEGELDBEZIEHER? Bei Einführung des Pflegegeldes 1993 hat der ORF eine Befreiung der Gebühren für Einkommensschwache und Pflegegeldbezieher dadurch kompensiert, indem die Werbezeiten auf den Sonntag ausgedehnt wurden. Seitdem hat sich viel geändert – die ORF-Gebühren werden 2004 um 8,2% erhöht (ORF ENTERPRISE) und, gleichzeitig will man von den Pflegegeldbeziehern, (das Pflegegeld wurde das letzte Mal 1996 mit einer Einmalzahlung valorisiert (der Inflationsrate angepasst), ORF-Gebühren einheben.
Wie bei der Pressekonferenz im Parlament von der Behindertensprecherin der SPÖ Fr. Mag. Christine Lapp zu erfahren war, soll das Pflegegeld sogar zum Einkommen hinzugezählt werden. Das Pflegegeld wurde trotz mehrmaligen Ankündigungen von der Regierung auch im „Europäischen Jahr Behinderter Menschen“ wieder nicht valorisiert. Wie weit geht man noch um soziale Errungenschaften zunichte zu machen? Gleichzeitig werden Anliegen von behinderten Menschen alibihalber behandelt …