Der ORF wird im Jahr 2014 wie angekündigt Einsparungsmaßnahmen umsetzen

Öffentliche Akzeptanz gefährdet: ORF streicht Behindertensport-Magazin und reduziert SOCHI-Berichterstattung

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Besonders betroffen wird davon der Spartenkanal ORF-Sport Plus sein – das Budget wird dort um bis zu 70 Prozent gekürzt. Dies teilte ORF-Sport-Chef Hans Peter TROST den heimischen Sportverbänden in einem Schreiben Mitte Oktober mit.

Konkret wurde etwa der Österreichische Behindertensportverband (ÖBSV) informiert, dass sowohl das Behindertensportmagazin „Ohne Grenzen“ als auch Live-Übertragungen von Paralympischen Spielen der Vergangenheit angehören sollen. Damit verliert der heimische Behindertensport mit einem Schlag seine wichtigste Plattform im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Für die Verantwortlichen des Behindertensports in Österreich, an vorderster Front Brigitte Jank, Präsidentin des ÖBSV, und Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees, ist dieses Vorgehen ein herber Rückschlag hinsichtlich Akzeptanz und Toleranz des heimischen Behindertensports.

„Der ORF verbannt den österreichischen Behindertensport aus der öffentlichen Wahrnehmung und zerstört damit die Hoffnungen tausender Sportlerinnen und Sportler. Dies ist eine der bittersten Niederlagen für den Österreichischen Sport“, so Jank und Rauch-Kallat.

Die großartigen Erfolge heimischer Athletinnen und Athleten bei den Winter-Paralympics in VANCOUVER 2010 und bei den Paralympics in LONDON 2012 haben dank ORF-Berichterstattung und diverser Printmedien dem Behindertensport ein spürbar erhöhtes Interesse in Österreich verschafft. Dadurch stiegen einerseits die Einnahmen bei Sportveranstaltungen und andererseits auch die Chancen der Aktiven auf so dringend benötigte Verträge mit Sponsoren.

Dieser eingeschlagene Weg wird nun verlassen und die Spitzensportlerinnen und -sportler verlieren mit dem ORF einen wichtigen Partner.

In einem offenen Brief an den ORF und die österreichische Politik haben die beiden Aktiven-Vertreter des heimischen Behindertensports, Claudia Lösch und Andreas Onea, bereits gegen diese geplanten Maßnahmen ihren Protest umfassend bekundet. Als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung im Sport appelliert der ÖBSV die geplanten Maßnahmen nochmals zu überdenken und eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu erarbeiten.

„Österreichs Behindertenathletinnen und -athleten repräsentieren einen höchst erfolgreichen Teil der heimischen Sportlerlandschaft. Die Aktiven und ihre Verbände haben jahrzehntelang hart daran gearbeitet, um zur Weltspitze zu gehören und auch von den Medien und der Öffentlichkeit gebührend wahrgenommen zu werden. Jetzt aus dem Programm des ORF eliminiert zu werden, macht die Aufbauarbeit der vergangenen Jahre mit einem Schlag zunichte und gefährdet die Zukunft des Behindertensports in Österreich“, appellieren Jank und Rauch-Kallat an die gesellschaftliche Verantwortung des ORF.

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