Der Sager vom „blinden Minister“ ist kein Aprilscherz!

Offener Protestbrief zum Interview mit Dr. Lopatka in den Salzburger Nachrichten vom 1. April 2016

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„Damit wird Menschen mit Behinderungen unterstellt, sich daneben zu benehmen“ protestiert ÖAR-Präsident Dr. Klaus Voget. Stein des Anstoßes ist die Aussage von Klubobmann Lopatka, dass sich ein Minister wie ein Blinder benehme (Interview Salzburger Nachrichten am 1. April 2016).

Die ÖAR ist die Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs und vertritt überparteilich mehr als 400.000 Menschen mit Behinderungen. In einem offenen Brief an Klubobmann Dr. Lopatka legt Dr. Voget klar, dass es derartige Aussagen sind, welche negative Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen schüren, gleichberechtigte Teilhabe erschweren und Menschen mit Behinderungen abwerten.

Große Sorge bei Menschen mit Behinderungen löst die Ankündigung Lopatkas aus, dass man bei den Sozialleistungen differenzieren muss. Jene, die nicht jahrzehntelang eingezahlt haben, sollen nicht aus dem Vollen schöpfen. 

Menschen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind oft auf Sozialleistungen angewiesen und von Armut betroffen. Sie finden viel schwerer Arbeit als Menschen ohne Beeinträchtigungen. Sie sind doppelt so oft von Arbeitslosigkeit betroffen. 
Hier verweist Dr. Klaus Voget darauf, dass die Verfassung eine Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen verbietet.

In dem offenen Brief an Lopatka regt die ÖAR eine Entschuldigung bei allen Menschen mit Behinderungen an, welche sich durch diese abwertenden Aussagen verletzt fühlen und ersucht um Klarstellung betreffend der sozialen Absicherung von Menschen mit Behinderungen. (siehe auch Lopatkas-Reaktion)

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