Der suchende Assistent. Eine Anekdote.

Es war ein Tag wie jeder Andere. Um neun kommt Paul, er bringt mich ins Büro.

Strasse und Gehsteig mit viel Schnee
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Paul – der Liebe, der Langsame, der Fleischverweigerer und Ökofuzi. Dicke Socken und Tennisschuhe, zwei T-Shirts, zwei Pullover, eine Jacke, eine Haube, Schal und Handschuhe. Das ist Pauls Schutz im Winter.

Meiner ist bescheidener. Mantel, Haube, Schal sind schnell angezogen und ich bin als erstes startbereit. Vielleicht keine so gute Idee! Es vergehen lange warme Minuten im Rollstuhl. „Paul, wenn du fertig bist mit dem Anziehen, bring bitte den Muff aus der Garderobe mit!“, ruf ich aus der Küche.

Es ist kalt draußen. Ein Muff für die Hände ist wohlig warm und einfach anzuziehen. „Wo ist denn das Wuff?“, wird laut gefragt. Bitte, was? Das Wuff? Ich überlege … habe ich denn einen Hund? Naja, so ein kleiner „Draufsteighund“ kann schon mal sächlich werden … das Wufferl! Wenn ich bloß einen hätte!

Schon Diven, wie Marlene Dietrich, Zara Leander oder Maria Callas verwendeten dieses besondere Kleidungsstück. Nein, denke ich, es gehört nicht zum Hausverstand zu wissen was ein Muff ist. Auch habe ich keine Probleme „den Muff“ umzuwandeln in „das Wuff“. Dies zählt wirklich zu den vernachlässigbaren Kleinigkeiten in der deutschen Sprache und wäre auch für Herrn und Frau Duden ein Kinderspiel.

Also rufe ich Ihm lauter als sonst zu: „DAS WUFF IST IN DER GARDEROBE!“ Zwar steht Paul direkt davor, aber sich ein paar Mal im Kreis drehen und die Garderobe suchen schadet ja nicht. Paul murmelt ganz leise. „Das Wuff ist in der Garderobe, das Wuff ist in der Garderobe, das Wuff …“

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