Detailblick in den neu erschienen Wiener Sozialbericht

Auf rund 250 Seiten - gegliedert in 6 Kapitel - informiert die Magistratsabteilung 24 (Gesundheits- und Sozialplanung) über Kennzahlen der Wiener Sozialpolitik - mit durchaus spannenden Detailinformationen. Ein Kommentar.

Ortschild mit Aufdruck Wien
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„Der Bericht versucht vor allem Zusammenhänge herzustellen und Sachverhalte einfach darzustellen“, erläutert die Leiterin der MA 24, Mag. Agnes Berlakovich. Dies ist auch über weite Strecken recht gut gelungen. Besonders das Kapitel 6 „Behinderung“ des Wiener Sozialberichts ist es wert, hier genauer besprochen zu werden.

„Der vorliegende zweite Wiener Sozialbericht beschreibt ausführlich diese Veränderungen und analysiert die Auswirkungen, Ursachen und Hintergründe“, hält Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) eingangs fest und erwähnt u.a. folgende Ziele für die Zukunft: „Die weiteren Schwerpunkte und künftigen Herausforderungen sind die Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung und des Wiener Modells des Housing First-Ansatzes.“

Behinderung als Menschenrechtsthema

„Mit Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung wird Behinderung zunehmend als Menschenrechtsthema verstanden und wahrgenommen“, heißt es im Bericht, dem auch zu entnehmen ist: „Menschen mit Behinderung sind nachgewiesenermaßen sozioökonomisch schlechter gestellt und häufiger von Armut betroffen. Die Gesellschaft ist daher aufgefordert, Antworten auf die offenen Fragen der Inklusion von Menschen mit Behinderung zu geben.“

Behindertenpolitik der Stadt Wien

Ausführlich wird auf verschiedene Entwicklungen (meist im Zeitraum 2008 bis 2011) eingegangen. Man erfährt beispielsweise, dass die Zahl der „arbeitslos gemeldeten Menschen mit Behinderungen“ in Wien von 1.027 (im Jahr 2008), auf 1.070 (2009), 1.154 (2010) und schließlich 1.282 (2011) deutlich angestiegen ist. Auch angeführt wird, dass 2011 in Wien nur 679 (rund 17 %) von 3.894 einstellungspflichtigen DienstgeberInnen ihrer Beschäftigungspflicht nachkamen.

  • Pflegegeldergänzungsleistung bezogen in Wien 135 (2008), 159 (2009), 175 (2010) sowie 194 (2011)
  • Teilbetreutes Wohnen bezogen in Wien 1.193 (2008), 1.270 (2009), 1.349 (2010) sowie 1.437 (2011)
  • Vollbetreutes Wohnen bezogen in Wien 1.812 (2008), 1.858 (2009), 1.879 (2010) sowie 1.883 (2011)

Dies zeigt, dass seit dem Jahr 2008 die Prozentsatz von Menschen in Vollbetreuung in Wien gesunken ist – wenn auch sehr, sehr langsam.

„In der Sozialpolitik von Heute treten insgesamt Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Autonomie stärker in den Vordergrund“, hält die Stadträtin in der Broschüre fest.

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