Mitten im Wahlkampf postete ein CDU-Politiker mehrfach diskriminierende Äußerungen gegen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Sie soll abtreten, weil sie behindert ist.
Die SPD-Politikerin Malu Dreyer hat Multipler Sklerose und nutzt deswegen manches Mal einen Rollstuhl. Zu Zeiten des US-Präsidenten Roosevelt schien die Zeit noch nicht reif, dass behinderte Politiker zu ihren Beeinträchtigungen stehen, weil sie ihnen als Schwäche ausgelegt wurde.
Doch auch heute gibt es anscheinend noch viele Vorurteile. Den CDU-Politiker Daniel Wilms störte es kürzlich sehr, dass es von Malu Dreyer Fotos im Rollstuhl gibt und er wirft ihr nun mitten im Wahlkampf auf Facebook vor, dass sie auf einer „behinderten Mitleidschiene“ fährt und rät ihr sie „soll besser Erwerbsminderungsrente beantragen und abtreten“.
https://twitter.com/Augstein/status/700675666245787649
Welche Fotos regten den CDU-Politiker so auf?
Die Ministerpräsidentin hielt, auf einen Stuhl sitzend und mit einem Strahlen im Gesicht, einen Staubwedel in die Höhe. Daniel Wilms kommentierte: „Ab nach Hause! Für den Hausputz reicht es noch …“, berichtete die Welt.
#CDU-Vorstandsmitglied aus Koblenz veröffentlicht üble, ableistische Beleidigungen gegen Malu #Dreyer. #ltwrp pic.twitter.com/lyUwqpuOdt
— SPD Rheinland-Pfalz (@spdrlp) February 18, 2016
Nach der massiven Kritik in den Medien legt der CDU-Politiker auf seiner Facebook Seite sogar noch nach: „Ich bleibe dabei“, schrieb er meint: “Die SPD kann und will offenbar nur mit Mitleid punkten.“
CDU reagierte und will nun Daniel Wilms loswerden
Die CDU reagierte dann umgehend und Julia Klöckner, CDU-Landeschefin in Rheinland-Pfalz und Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl am 13. März 2016, distanzierte sich von Wilms und nennt das „geschmacklos“. Die CDU will Wilms nun loswerden.