Deutsche Studie zu Untertiteln für Kinder

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hildesheim haben umfassend untersucht, wie Kinder Untertitel in Kindermedien verstehen und wie sich Untertitel verbessern lassen.

Beispiel Untertitel in Kindersendung
KiKA

An der zweijährigen Studie haben 250 Kinder teilgenommen. Der Kinderkanal von ARD und ZDF, der MDR und der NDR waren Kooperationspartner und der Deutsche Gehörlosenbund hat das Projekt unterstützt. Nun liegen die Ergebnisse vor, wie es in einem Beitrag des Informationsdienstes Wissenschaft (idw) heißt.

Seit einigen Jahren bauen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihr barrierefreies Angebot immer weiter aus. Für gehörlose und schwerhörige Menschen sind Untertitel ein wichtiges Hilfsmittel, um Filme, Serien und Sendungen zu verstehen. Inzwischen gibt es auch zahlreiche untertitelte Kinderangebote. Da sich Kinder im Leselernprozess befinden, deshalb meist langsamer lesen als Erwachsene und da auch ihre Konzentrationsfähigkeit noch nicht so stark ausgeprägt ist, müssen Untertitel für sie anders gestaltet werden als für Erwachsene. Auf Anregung des Norddeutschen Rundfunks, der in der ARD das Thema ‚Barrierefreier Rundfunk‘ federführend betreut, haben die Übersetzungswissenschaftlerinnen Professorin Nathalie Mälzer und Maria Wünsche untertitelte Sendungen genauer unter die Lupe genommen. Ziel war es, die Untertitel für Kinder zu optimieren und wissenschaftlich überprüfte Richtlinien für die Erstellung von Untertiteln für Kindersendungen zu entwickeln.

In einer Pilotstudie mit 50 teilnehmenden gehörlosen, schwerhörigen und hörenden Kindern und in einer Hauptstudie mit 200 teilnehmenden Kindern aus Deutschland wurden demnach Ausschnitte aus Sendungen mit verschiedenen Formen der Untertitelung gezeigt und Fragen zu Akzeptanz und Verständnis gestellt.

Nun liegen Ergebnisse des Projekts „TV-Untertitel für gehörlose und schwerhörige Kinder – Empirische Studie zur Erarbeitung von Standards für die Gehörlosenuntertitelung von Kindersendungen“ vor. Die Studie liefere erstmals in Deutschland eine wissenschaftliche Grundlage, um verbesserte und zielgruppengerechte Untertitel für Kindersendungen zu erarbeiten.

Link zu weiteren Informationen und zu den Ergebnissen

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2 Kommentare

  • Als Psychologe wer sich, dass mit 14 Jahren 30 % der Schulabgänger nicht Sinn erfassend lesen können, weil ihre Legasthenie nicht diagnostiziert und behandelt wurde.

    Wurde dies in der Studie berücksichtigt?

    Wurden Kinder berücksichtigt, die von nicht-deutscher Muttersprache sind?

  • Ein interessantes Projekt! Allerdings berichtet darüber nicht der idw, sondern die Stiftung der Uni Hildesheim selbst. Der idw verteilt nur Pressemitteilungen.