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Deutsche Wahl: Fernsehduell nicht bei Phoenix

Privatsender verhindern Ausstrahlung des Fernsehduells zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Kanzlerkandidatin Angela Merkel im öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender Phoenix. Ein Kommentar von kobinet-Redakteurin Elke Bartz.

Die Privatsender verhindern die Ausstrahlung des Fernsehduells zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Kanzlerkandidatin Angela Merkel am 4. September 2005 im öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender Phoenix. Das teilte web.de mit.

Gerade der Sender Phoenix ist wegen seines Einsatzes von GebärdensprachdolmetscherInnen bei gehörlosen Zuschauerinnen sehr beliebt und eine wichtige Informationsquelle, da die anderen Sender längst nicht – wie lange überfällig – ihre Sendungen für gehörlose Menschen barrierefrei präsentieren.

Mit der Verhinderung des Rededuells in Phoenix würden nach Schätzung des Senders rund 100.000 Gehörlose Menschen von wichtigen Informationen zum Bundestagswahlkampf ausgeschlossen. Die geplante zeitversetzte Wiederholung bei Phoenix würde nicht mehr gedolmetscht, da es sich wegen der dann zu geringen Zuschauerzahl nicht lohnen würde.

Objektiv betrachtet gibt es keine „weißen Schafe“ in der Diskussion darüber, wer was senden darf, denn gehörlose Menschen werden von allen Sendern benachteiligt – mal in geringerem, mal im größeren Ausmaß. Und selbst Phoenix muss sich gefallen lassen, mit der Argumentation, eine Aussendung zu später Stunde und bei geringen Zuschauerzahlen würde den Einsatz von Gebärdensprachdolmetscherinnen nicht lohnen, Gehörlose zu gängeln.

Denn: Woher weiß Phoenix, wann gehörlose Menschen ins Bett gehen – und wenn sie dies tatsächlich tun, dass sie die Sendung nicht für so wichtig halten, dass sie diese aufzeichnen. Ein Videorecorder oder DVD-Recorder steht doch schon in beinahe jedem Haushalt.

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