Deutschland: Lehrplan zur Prüfung von Leichter Sprache

Im Rahmen eines Projektes hat Mensch zuerst e.V. jetzt einen Lehrplan für die Ausbildung von PrüferInnen von Leichter Sprache entwickelt.

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Ein solcher Lehrplan, der auch schon in einem Pilotkurs getestet wurde, fehlte bisher. Viele öffentliche oder private Stellen wollen ihre Angebote zwar in Leichte Sprache übersetzen, aber wann ist eine Übersetzung wirklich Leichte Sprache? „Ohne Prüferinnen und Prüfer mit Lernschwierigkeiten geht Leichte Sprache nicht“, sagt Josef Ströbl von Mensch zuerst, der an dem Lehrplan mitgearbeitet hat.

Nur sie, sagt Ströbl, können beurteilen, ob ein übersetzter Text auch wirklich verständlich ist. Gute Übersetzungen zeichnen sich also dadurch aus, dass ein Team von ÜbersetzerInnen und PrüferInnen zusammenarbeitet.

Die Zahl der Übersetzungsbüros wächst mittlerweile, doch bisher gab es kaum ausgebildete PrüferInnen. Das soll sich mit dem neuen Lehrplan ändern. Im Mittelpunkt der Lehrplanentwicklung standen deshalb Fragen wie: Auf was muss ich beim Prüfen achten? Nach welchen Regeln soll ich prüfen? Welche Methoden gibt es? Wie arbeite ich mit anderen PrüferInnen zusammen? Insgesamt haben sieben Menschen mit Lernschwierigkeiten den Kurs erfolgreich abgeschlossen. Bereits für das Jahr 2012 sind zwei weitere Schulungen geplant. Außerdem wollen die „frisch gebackenen“ PrüferInnen stärker im Netzwerk Leichte Sprache zusammenarbeiten.

Das Projekt wurde über das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) finanziert und in Zusammenarbeit mit der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) durchgeführt. Anfragen zur Durchführung von Schulungen können an info@menschzuerst.de gestellt werden.

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