Der Großteil der Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen, die in Sonderschulen unterrichtet werden, bleibt hinter seinem eigentlichen Bildungs- und Entwicklungspotential zurück.
Nach Ansicht des behindertenpolitischen Sprechers der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Markus Kurth, hat der Bericht des UN-Bildungsbeauftragten Vernor Muñoz erneut deutlich gemacht, dass das deutsche Sonderschulsystem die Bildungs- und damit auch die Lebenschancen von Menschen mit Behinderungen einschränkt.
„Wir geben in Deutschland nicht nur zu viel Geld für ein ineffizientes Sonderschulsystem aus, wir selektieren unsere Kinder noch immer nach den Kriterien ‚behindert‘ und ’nicht-behindert‘. Dabei sind gerade Kindergärten und Schulen zentrale Orte der Integration und Teilhabe. UN-Berichterstatter Muñoz fordert daher zu Recht, dass unsere Schulen auch die Vielfalt unserer Welt widerspiegeln müssen. Wir brauchen endlich bundesweit eine Bildungspolitik, die unter dem Motto ‚Inklusion statt Ausgrenzung‘ steht. Die engen Grenzen unseres föderalen Systems dürfen dem Recht der Kinder und Jugendlichen auf gleiche Bildungschancen nicht im Wege stehen“, erklärte Markus Kurth gegenüber den kobinet-nachrichten.