Die Contergan-„Kinder“ sind heute erwachsen

Contergan: Was in den 50er Jahren als harmloses Schlafmittel schwangeren Frauen verschrieben wurde, stellte sich als eines der gefährlichsten Medikamente des 20. Jahrhunderts heraus.

Das Mittel versprach werdenden Müttern eine ruhige Nacht und wurde als „garantiert ungiftig“ angepriesen. In aufwendig hergestellten Broschüren warb der Pharmahersteller Grünenthal Ende der 50er Jahre für sein Schlafmittel Contergan – dessen Name heute mit einem der größten Medizinskandale des Jahrhunderts verbunden ist, berichtet heute die „Vorarlberger Tageszeitung“.

Bis das Medikament 1961 schließlich vom Markt genommen wurde, kamen in Deutschland schätzungsweise 5000 schwer missgebildete Kinder zur Welt. Als Folge des Skandals hat die Bundesrepublik heute eines der strengsten Arzneimittelgesetze der Welt.

Rezeptfrei
Contergan wurde ab Oktober 1957 verkauft; die 30er-Packung kostete 3,90 Mark. Das Mittel mit dem Wirkstoff Thalidomid wurde rezeptfrei abgegeben, und gerade deshalb glaubten viele Frauen, es sei harmlos. Bereits Anfang 1960 fiel Ärzten auf, dass immer häufiger Kinder mit missgebildeten inneren Organen sowie Gliedmaßen geboren wurden.

Contergan war kaum getestet worden – damals gab es in Deutschland noch kein Arzneimittelgesetz.

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