Die Kinder vom Spiegelgrund

Mehr als vierhundert Kinder sind zwischen 1940 und 1945 in der NS-Euthanasieanstalt "Am Spiegelgrund" ermordet worden, weil sie den herrschenden rassenhygienischen und erziehungspolitischen Wahnvorstellungen nicht entsprochen haben:

Heinrich Gross
APA

Körperteile dieser Opfer wurden katalogisiert der (wissenschaftlichen?) Forschung zugeführt – Pietät angesichts des Todes und Respekt vor dem Leid, das die Kinder und ihre Angehörigen erlitten hatten, fanden allzu lang keinen Platz in der politischen Willensbildung Österreichs.

Am 28. April 2002 werden nun die Überreste der Kinder, die jahrzehntelang auf dem Gelände des Otto-Wagner-Spitals auf der Baumgartner Höhe in einem Keller aufbewahrt worden sind, in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Dieser längst überfällige Schritt korrespondiert mit der Absicht der zuständigen Ministerin Gehrer (ÖVP), Dr. Heinrich Gross das ihm 1975 verliehene Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst abzuerkennen. Diese teilte Sie kürzlich in einer Anfragebeantwortung im Parlament mit.

Der NS-Arzt Dr. Gross wird der Ermordung von behinderten Kindern beschuldigt. Der Prozeß wurde wegen Verhandlungsunfähigkeit allerdings vertagt und dürfte nicht mehr stattfinden.

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