Die schwierige Aufarbeitung einer lange verdrängten Vergangenheit

Die Presse: "Am Spiegelgrund" stand für Horror: Fast 800 Kinder wurden in der NS-Zeit in der Wiener Klinik getötet. Seit vier Jahren beschäftigt man sich mit dieser Vergangenheit. Die schwierige Aufarbeitung einer lange verdrängten Zeit.

Opfer der NS-Zeit
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

„Die Presse“ berichtet: „Man war stolz. „Die Prosektur des Psychiatrischen Krankenhauses der Stadt Wien verfügt (…) über das größte Material an Gehirnen mit angeborenen Entwicklungsstörungen und frühzeitig erworbenen Schäden. Die neuro-pathologische Aufarbeitung dieses einmaligen Materials ist erste Aufgabe des Instituts in den nächsten Jahren.“ Daß das „einmalige Material“ von 428 der 800 in der NS-Zeit „Am Spiegelgrund“ (Baumgartner Höhe) getöteten Kindern stammte, verschwieg die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft in ihrem Geschäftsbericht aus dem Jahr 1968.“

Wie „Die Presse“ weiter berichtet wurden die Gehirne der Opfer über 50 Jahre im Keller auf der Baumgarnter Höhe gelagert – die Verdrängung funktionierte. „Seit Sommer 2001 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der Stadt Wien mit der Aufarbeitung der Vorgänge in der Wiener Klinik: Angehörige der ermordeten Kinder sollen kontaktiert, die Leichenteile erfaßt und eine Gedenkstätte geplant werden. Die Mitglieder arbeiten engagiert, aber ohne Budgetrahmen. Man wolle etwa eine „lebendige Gedenkstätte“ auf der Baumgartner Höhe errichten, nicht einfach nur ein Museum. Aber eine solche Gedenkstätte kostet Geld – und ob man das hat, weiß man noch nicht. Auch für die Bestattung der Überreste der Kinder – geplant für Mai 2002 in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof – gibt es keine budgetären Vorgaben. Möglicherweise auch aus dem Grund, daß die Stadt bereit ist, jeglichen Betrag egal in welcher Höhe dafür aufzuwenden.“, informiert „Die Presse“ weiter.

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