In der Serie "barrierefreies Internet leicht gemacht" haben wir dieses Mal Mag. Stefan Olbrich von "Die Seitenmacher Internet-Agentur" interviewt.

Die Agentur „Die Seitenmacher Internet-Agentur“ gibt es seit Februar 2002. Sie besteht aus drei Personen und beschäftigt sich seit einem Jahr mit dem Thema „Barrierefreies Internet“.
BIZEPS-INFO: Barrierefreies Internet bedeutet für mich …
Stefan Olbrich:
- … der Zugang zu einer Website, unabhängig der verwendeten technischen Hilfsmittel.
- die Nutzung einer Website auch von Menschen, für die die Verwendung eines Computers nicht alltäglich ist.
- die Möglichkeit, mehr potentielle Kunden als bisher zu erreichen.
- die gesellschaftliche Gleichstellung im Internet von allen Menschen, unabhängig ihrer persönlichen Fähigkeiten oder ihrer Herkunft.
- die Aufhebung der Zwei-Klassengesellschaft „normal“ und „behindertengerecht“ der Benutzer einer Website.
- eine soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und der Gesellschaft.
- die bessere Platzierung einer Website in den Ergebnislisten von Suchmaschinen denn Suchmaschinen, wie zum Beispiel Google, sind blind!
BIZEPS-INFO: In diesem Zusammenhang halte ich es für besonders wichtig, dass …
Stefan Olbrich: … Politik, Interessenvertretungen und Internetagenturen dahingehend Bewusstseinsbildung betreiben, dass alle Menschen Nutznießer von barrierefreiem Internet sind. Barrierefreies Internet bedeutet Internet für alle. Für Webdesigner und -Programmierer müssen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema „barrierefreie Webentwicklung“ geschaffen werden.
BIZEPS-INFO: Bei meinen bisherigen Aufträgen hat sich gezeigt, dass …
Stefan Olbrich: es so gut wie kein Bewusstsein für die Notwendigkeit von barrierefreien Webseiten gibt und das Thema als vernachlässigbar betrachtet wird.
BIZEPS-INFO: Manches Mal gibt es Schwierigkeiten bei …
Stefan Olbrich: … der Zusammenarbeit mit Zulieferern, wie zum Beispiel Grafikern, die die Thematik „Barrierefreies Webdesign“ vollkommen außer Acht lassen.
Alexandra,
03.06.2008, 11:14
Sehr geehrter Herr Olbrich! Gerne bin ich für ein persönliches Gespräch bereit. Was ich aber angemerkt habe, ist nur das, was mir aufgefallen ist – nämlich kein valider Code. Ich weiß selbst, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, bereits erstellte Seiten nochmal umzubauen, das würde niemand bezahlen. Da ich aber keine aktuellen Referenzen gesehen habe, die diese Probleme nimmer haben, kann ich nur das be(ver)urteilen, was ich sehe.
Ich freue mich natürlich, wenn Agenturen dieses Thema ernst nehmen und – besser spät als nie – drauf kommen, dass barrierefreies Web wirklich eine feine Angelegenheit ist. Hier meine „geschäftliche“ E-Mail: info@alexandra-steiner.at – In der genannten Url finden Sie auch Referenzen zu meiner Arbeit.
Stefan Olbrich,
03.06.2008, 08:20
Die Kritik von Alexandra verstehe ich dahingehend, dass eine Internetagentur also erst dann barrierearme Websites anbieten darf, wenn alle bisher umgesetzten Kundenprojekte einer Neugestaltung in Bezug auf Barrierefreiheit unterzogen wurden. Sie werden verstehen, dass dies aus den verschiedensten Gründen absolut nicht möglich ist.
Ich finde es sehr schade, dass hier, anstatt von sachlicher Kritik, ein Urteil getroffen wird, ohne die Intensionen und persönlichen Beweggründe seines Gegenübers zu kennen. Dies hilft weder ihnen, noch uns und der Sache an sich. Anstatt aufeinander zuzugehen und das persönliche Gespräch zu suchen, ist es anscheinend leichter, einfach zu verurteilen. Nur auf Basis konstruktiver Kritik ist es uns möglich, uns weiterzuentwickeln und zu verbessern. Über eine solche, wie über ein persönliches Gespräch mit Alexandra, um ihre Ansicht uns betreffend verstehen zu können, würde ich mich sehr freuen.
Alexandra,
26.05.2008, 20:45
Barrierefreiheit gut und schön, aber wenn diese Agentur ned mal schafft, einen validen Code zu schreiben, dann frag ich mich, ob sie das Wort „Barrierefreiheit“ nur nutzen, weils grad in ist und weils dem Image gut tut. Jedenfalls lassen manche Referenzseiten nicht erkennen, dass Barrierefreiheit wirklich ein Thema wäre.