Diskriminiert ein Gender-Sternchen in einer Stellenausschreibung?

Durch die Verwendung des Gender-Sternchens, zwischen Bewerber und innen, fühlte sich eine intergeschlechtlich geborene schwerbehinderte Person in Deutschland diskriminiert.

Gender-Sternchens
Steve Snodgrass

Was war passiert? In einer Stellenbezeichnung hatte ein deutsches Kreissozialamt den Text „Schwerbehinderte Bewerber*innen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.“ verwendet. 

„Eine intergeschlechtlich geborene Person hat in der Verwendung des Gendersterns in einer Stellenausschreibung eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts gesehen, da die Formulierung nicht geschlechtsneutral sei“, erläutert Generalsekretär des Klagsverbandes, Volker Frey, und ergänzt:

Das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein hat eine Entschädigungsaussicht nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) – aus meiner Sicht völlig zurecht – verneint.

Landesarbeitsgericht entschied

Gendergerechte Sprache mit Sternchen
ZDF

Das Gender-Sternchen diskriminiert intergeschlechtliche Personen also nicht, entschied das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein im Juni 2021. (Siehe auch Berichte von LTO.de und Bund-Verlag)

Das Gericht lehnte daher den Antrag einer Person auf Zahlung einer Entschädigung ab, die sich durch das Verwenden des Gender-Sternchens in ihrer Geschlechteridentität diskriminiert fühlte. (Aktenzeichen 3 Sa 37 öD/21). 

Das Landesarbeitsgericht hielt fest, dass intergeschlechtlich geborene Menschen durch die Verwendung des Gender-Sternchens nicht diskriminiert werden würden. Ganz im Gegenteil diene es einer geschlechtersensiblen Sprache.

Zudem habe sich in der Stellenanzeige ein Zusatz „Anforderungsprofil einer Fachkraft (m/w/d)“ befunden, was ebenfalls die geschlechtsneutrale Intention der Ausschreibung verdeutlicht.

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8 Kommentare

  • Ich glaube das Grundproblem ist, dass immer von „geschlechtergerechter Sprache“ gesprochen wird. Es geht aber meist nicht Sprache, sondern um Schreibung. Wenn wir uns dessen bewusst werden, können wir uns vielleicht auf eine neutrale Form der Schreibung konzentrieren und hier eine Lösung finden und müssen nicht ständig nach einer Schreibung suchen, die alle anspricht. Das wird uns nicht gelingen, fürchte ich.

    Wenn wir miteinander sprechen, sind wir viel flexibler und können uns auf unser Gegenüber und die Gesprächssituation einstellen.

  • @ Herr Neuwirth: Ich rüge nicht Bizeps sondern Herrn Mair.

  • Unsere Welt wird immer verrückter, verschrobene, verblödeter!
    Mehr kann ich dazu nicht sagen, wäre nämlich Zeitverschwendung, da es weit Wichtigeres gibt!
    ***** jede Menge Sternchen ;-)

  • Einzig sinnvolle Lösung im Deutschen wäre das generische Neutrum. Dieses herumgemurkse, alle paar Jahre eine neue Gendermode, ist so was von lächerlich. Die Genderidentären sollen sich mit ihrer Pfalzerei schämen. Es gibt wichtigeres als solche Befindlichkeiten: Z.B . die MASSIVE Gewalt gegen Arme, Erwerbslose, Behindert in Form des Arbeitszwangsregims mit Existenz gefährdenden Sanktionen inklusive.

    Von den Menschen in der „Dritten Welt“ die in absoluter Armut leben oder gar verhunger bzw. in Kriegen ermordet werden, ganz zu schweigen. Das wird erstaunlicherweise VÖLLIG ausgeblendet?

    Wo bleibt nur die Internationale Solidarität von bizeps?

    Der globalisierte Kapitalismus ist das Hauptproblem, nicht geschlechtsindentitäre Ideologien!

    • Das Menschen zur Arbeit in Behindertenwerkstätten gezwungen werden, wo es nicht einmal eine reguläre Entlohnung mit voller Sozialversicherung gibt, ist ein viel größerer Skandal. Die UNO kritiseriert das an Österreich schon seit Jahrzehnten!

    • Sich immer wieder Gedanken über geschlechtergerechte Sprache zu machen ist weder lächerlich noch zum Schämen sondern zeitgemäß. Lächerlich und zum Schämen empfinde ich eher Ihren Kommentar, der vor „whataboutism“ nur so strotzt – wer bestimmt denn, welche Themen wann von wem behandelt werden dürfen, Sie? Und wie kommen Sie auf die Idee, dass Gewalt, Armut, Solidarität und andere wichtige Themen durch ein Gendersternchen VÖLLIG ausgeblendet würden? Sehr konstruiert, weder richtig noch nachvollziehbar.

    • ich glaube, bizeps muss hier nicht gerügt werden, weil er nur die fakten eines rechtsstreits unddas urteil wiedergibt, sogar ohne kommentar.

    • Lieber Herr Mair!

      Wir sind vernetzt mit vielen verschiedenen Ländern, von Nordeuropa bis ins südliche Afrika, von Russland bis in die USA.

      Wir haben uns zum Beispiel auch engagiert für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Arbeitsgruppe „Behinderung und Entwicklung“ der Globalen Verantwortung sowie im Arbeitskreis „Menschen mit Behinderung in der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit“ der Austrian Development Agency.

      Zu ihrer Genderkritik sage ich nichts, das haben andere schon getan.