In Deutschland kam der beschönigende und grammatikalisch falsche Begriff "verbrauchende Embryonenforschung" auf Platz 2 der Wörter des Jahres.

Der Begriff des Verbrauchens kennzeichnet zwar den Sachverhalt, es wird aber nicht deutlich, daß es eben der Embryo ist, der nach Verwendung einfach weggeworfen wird.
Korrekter wäre „Embryonen verbrauchende Forschung“.
„Unabhängig davon, wie man ethisch-moralisch zur Forschung an und mit Embryonen steht, erscheint uns der Begriff des Verbrauchens in diesem Zusammenhang als nicht geeignet, die ethischen Implikationen ausreichend widerzuspiegeln“, argumentiert Philipp Haußmann, Redaktionsleiter von PONS die Wahl zum PONS-Wort des Jahres 2001.
In Österreich schaffte „verbrauchende Embryonenforschung“ die Kür zum Sonder-Unwort des Jahres. Dies muß als Aufruf aufgefaßt werden: Nennt die Dinge NICHT beim Namen!
Beispiele aus der Praxis: Die Putzfrau ist die Raumpflegerin, die Hausfrau die Haushaltsmanagerin, aus dem Kredithai wird der Finanzdienstleister, oder ganz aktuell: die Rezession ist eine „Stagnation auf hohem Niveau.“
Daher ein Vorschlag zur Umbenennung der verbrauchenden Embryonenforschung: „frühestmögliche Nutzung von Humanressourcen“. Oder: „optimierter Einsatz des Nachwuchses für das Gemeinwohl“.
Vielleicht könnte daraus ja noch ein Wort des Jahres werden.