Sigisbert Dolinschek

Dolinschek: Mustergültige Behinderteneinstellung in Kärnten, Steiermark und Oberösterreich 2004

Niederösterreich ist Schlusslicht bei Einstellung von Menschen mit Behinderungen - Zahlen des Bundeslandes Wien fehlen noch

Behindertenstaatssekretär Sigisbert Dolinschek präsentierte heute die Berechnungswerte für die Behinderteneinstellung für 2004. Mit Stichtag zum 1.12.2004 wurden neben den Daten der Landesverwaltungen auch jene der Gebietskrankenkassen, Versicherungsanstalten und einiger namhafter Großbetriebe erhoben. Das Ergebnis fiel sehr unterschiedlich aus.

Dolinschek: „Ich bin als Behindertenstaatssekretär und als Kärntner mit den Zahlen der Landesverwaltungen und der Gebietskrankenkassen in Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich höchst zufrieden. Diese Bundesländer aber auch die Gebietskrankenkassen beweisen soziale Kompetenz, gelebte Gerechtigkeit und entsprechen einem Unternehmensleitbild, das einem Österreich des 21. Jahrhunderts entspricht“.

Scharf kritisierte Dolinschek die Bundesländer Niederösterreich und Tirol. „Ich erwarte mir gerade von öffentlichen Institutionen, dass sie mit gutem Beispiel voran gehen und Behinderteneinstellung als Akt des gerechten und gleichberechtigten Zusammenlebens forcieren.

Die drei Bundesländer Kärnten, Steiermark und Oberösterreich sind die Spitzenreiter in der Behinderteneinstellung, die Steiermark beschäftigte 2004 um 552 Menschen mit Behinderungen mehr als vorgeschrieben, in Kärnten waren es um 240 Personen mehr und in Oberösterreich um 530 Personen mehr. „Es ist vor allem Verdienst der politisch verantwortlichen Landeshauptleute, dass sie die Behinderteneinstellung mehr vorangetrieben haben, als es das Gesetz überhaupt vorsieht. Die Personalpolitik der Länder Kärnten, Oberösterreich und Steiermark ist hier behindertenpolitisches Vorbild Österreichs“, so Dolinschek.

Offen bleibt noch die Auflistung der Bundeshauptstadt Wien, die im vorigen Jahr einsames Schlusslicht der Behinderteneinstellung war. Wien kam im Jahr 2003 seiner Pflicht nicht nach. (-855) „Ich bin gespannt, ob das „soziale“ Wien aus den Zahlen des Vorjahres gelernt hat“, meinte der Staatssekretär.

Scharf kritisierte Dolinschek aber auch die österreichischen Banken. Die Raiffeisenkassen beschäftigten 202 behinderte Personen weniger, als es das Gesetz vorschreibt.

„Wir werden auch weiterhin diese Daten veröffentlichen. Menschen mit besonderen Bedürfnissen aber auch ihre Familien sollten sehr genau wissen, welche Institutionen und Unternehmen ihrem gesellschaftlichen Auftrag nachkommen und welche nicht. Damit soll eine Sensibilisierung erreicht, aber auch der Druck auf jene erhöht werden, die den gesellschaftlichen Anforderungen nach mehr Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert nicht nachkommen wollen“, so Dolinschek abschließend.

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