Doppelt anstrengend?

"Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen" (Mark Twain)

Das „Muskelzentrum“ (Arbeitstitel! Wer weiß einen besseren Namen? Schreibt ihn uns bitte!) ist eine Idee, die schon in den beiden letzten Nummern von „Muskel aktiv“ zur Sprache kam: wer kennt sie noch nicht?

Wir sagen es gerne noch einmal:

Die Idee ist: Autonomie, Selbsttätigkeit und Ausdruck durch die Betroffenen!

Wichtig ist, daß wir eigene Vorstellungen, Bedürfnisse und Erfahrungen „ZENTRAL“ werden lassen.

In der Zwischenzeit hat sich diesbezüglich einiges getan:

Diskussionen in der Selbsthilfe-, Betroffenen- und Redaktionsgruppe, die Erstellung eines Erstkonzeptes, Überlegungen zu einer möglichen Finanzierung unseres „Projektes“ …

Frau Dr. Burgstaller hatte eine Idee für einen möglichen Standort des neu zu schaffenden Zentrums: das Schulzentrum Ungargasse (1030 Wien, Ungargasse 69), das ein moderner und auch behindertengerechter Bau ist.

Durch Intervention des Vicepräsidenten, Dr. Dorfmeister, und das freundliche Entgegenkommen des Schuldirektors Mag. Preiml, erhielt die ÖGBM tatsächlich die Zusage zur unentgeltlichen Nutzung eines Raumes, (Eingang: Juchgasse 27, 4. Stock) im Bereich des Schülerheimes. Ein großer Aufenthaltsraum kann ebenfalls mitbenützt werden. Einziger kleiner „Schönheitsfehler“ des Ganzen: in den Schulferien können die Räumlichkeiten aus feuerpolizeilichen Gründen nicht genützt werden. Trotzdem freuen wir uns über das großzügige Angebot und werden auch diese „unfreiwilligen Pausen“ zu nützen wissen!

Wie schon die Idee dieses „Zentrums“ aus der Selbsthilfegruppe entstanden ist, so auch der Plan und dringliche Wunsch, einer betroffenen und nebenbei bemerkt, auch beruflich qualifizierten Frau: Frau Mag. Bernadette Feuerstein, die Leitung (und inhaltliche Gestaltung) der Arbeit im „Zentrum“ anzuvertrauen.

Wir gehen davon aus, daß ein/e Betroffene/r die Anliegen und Bedürfnisse anderer Betroffener klar verstehen und adäquate Beratung anbieten kann.

Um mögliche Mißverständnisse auszuräumen: das Sekretariat der ÖGGM wird weiterbestehen und im Laufe des Frühjahres in den Neubau des AKH übersiedeln, wo im Bereich der neurologischen Ambulanz auf Ebene 6 ein Raum zur Verfügung stehen wird. Das „Muskelzentrum“ soll ein zusätzliches Angebot darstellen, wobei die Zusammenarbeit zwischen Sekretariat und „Zentrum“ ein wichtiger Faktor sein wird.

Um kontinuierliche Aufbauarbeiten leisten zu können, die bisher vor allem durch engagierte Einzelarbeit (Elternarbeit und Flohmärkte) getragen wurde (wobei ich sagen möchte, daß wenige und immer wieder die gleichen Personen versuchten, die Angebote der ÖGBM zu verbessern), sehen wir als Notwendigkeit adäquate Aufgabenteilung und Kooperation zwischen Betroffenen, ehrenamtlichen und unbezahlten Helfern, sowie den Repräsentanten des Vereines und der Landesgruppen.

Wir wollen Anlaufstelle sein für Menschen mit Behinderung, Angehörige und Interessierte und in einer gemütlichen Atmosphäre dem Aufholbedarf des psychosozialen Bereiches gegenüber dem medizinischen Vorschub leisten.

Die Initiatoren des „Muskelzentrums“

Selbsthilfegruppe

Die ersten beiden Treffen (Oktober, November 90) waren dem Austausch von Erwartungen und der Planung zukünftiger Treffen gewidmet.

Aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse wurden zwei Gruppen gebildet:

Einerseits entstand eine Selbsterfahrungsgruppe, die ausschließlich eine Gesprächsrunde für Betroffene darstellen soll: diese besteht derzeit aus fünf Teilnehmer/innen, Kontaktpersonen sind auch weiterhin:

Dorli Brozek, Tel.: 218 13 32 und Hans Hirnsperger, Tel.: 42 30 104; Termine werden individuell vereinbart; andererseits eine offene Runde für Betroffene, deren Angehörige, Freunde oder Interessierte:

Die Treffen finden monatlich statt und sollen durch Vorträge, evtl. auch Filmvorführungen und andere Veranstaltungen Informations- und Diskussionsmöglichkeit bieten.

Weiters geplant sind folgende Veranstaltungen:

14. Mai 1991: Ein Abend zum Thema Psychosoziale Medizin, mit Univ. Doz. Dr. Toifl von der Universitätsklinik und

11. Juni 1991: Informationen zum Thema Bauliche Maßnahmen für behindertengerechtes Wohnen, mit Dr. Günther Feuerstein.

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