Down-Syndrom-Baby – „Treib es ab und versuch es nochmal“

Derzeitige Realität: Neun von zehn betroffenen Trisomie-Föten werden abgetrieben. Ein Kommentar.

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Der britische Biologe Richard Dawkins beantwortete am 20. August 2014 eine Frage auf Twitter, wie man mit dem Wissen, ein Baby mit Down-Syndrom zu bekommen, umgehen soll: „Treib es ab und versuch es nochmal„.

Und er setzt fort: „Es wäre unmoralisch, es in die Welt zu setzen, wenn du die Wahl hast.“

Was darauf folgte war natürlich ein Aufschrei des Entsetzens über diese geäußerten Ansichten von Richard Dawkins.

Realität hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert

Doch wie sieht die Realität derzeit aus? Ein vor wenigen Jahren eingeführter Bluttest, PraenaTest, hat einer Entwicklung großen Vorschub geleistet.

In Deutschland sieht es derzeit so aus, fasst die „Welt“ zusammen: „Neun von zehn Frauen entscheiden sich zur Abtreibung, wenn sie bei der umstrittenen PraenaTest-Untersuchung erfahren, dass ihr Kind mit einem Genfehler zur Welt kommen wird.“

Auch in anderen Staaten wie der Niederlande und Dänemark gibt es massive Veränderungen beim Schwangerschaftsabbruch. „Seit in Dänemark flächendeckend pränatale Untersuchungen eingeführt wurden, hat sich die Zahl der Neugeborenen mit Down-Syndrom binnen eines Jahres halbiert“, berichtete etwa „Die Zeit“ kürzlich.

So wie es aussieht, könnte Dänemark „den Nullpunkt bald erreichen“, schreibt „Die Zeit“ weiters. Gemeint ist damit nichts weniger als der Umstand, dass jedes Baby mit Down-Syndrom abgetrieben wird.

Zehn von Zehn

„Der Skandal liegt nicht darin, dass Dawkins die Abtreibungsrealität beim Namen nennt, er liegt darin, dass diese ihm noch nicht weit genug geht“, schreibt die FAZ und führt aus: „Versteht man Dawkins richtig, sollten nicht neun von zehn betroffenen Föten abgetrieben werden, sondern alle zehn.“

Eine erschreckende Utopie einer behindertenfreien Gesellschaft wird hier mit medizinischem Nachdruck verfolgt.

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