Down-Syndrom-Tag: Entwicklung bei Pränataltestes hinterfragen

Fast schon selbstverständlich werden in der Schwangerschaft Screenings auf Down-Syndrom durchgeführt. aktion leben fordert eine Debatte darüber und mehr Information und Beratung.

Logo aktion leben österreich
aktion leben österreich

Schwangerenberatung ist die erste Anlaufstelle bei einem auffälligen pränataldiagostischen Befund. aktion leben verweist zum „Down-Syndrom Tag“ einmal mehr auf das kostenlose Angebot der Schwangerenberatung, die werdende Eltern im Fall eines positiven pränatalen Testergebnisses begleitet.

„Unsere Beraterinnen sind auf die Beratung vor-, während und nach Pränataldiagnostik spezialisiert. Es ist eine schmerzhafte, intensive Phase der Auseinandersetzung mit den eigenen Ressourcen und Gefühlen. Beratung entlastet, informiert, schafft Zeit und hilft den Betroffenen, eine Entscheidung zu treffen, zu der sie auch langfristig stehen können“, betont Kronthaler.

Pränataltests gut überlegen

„Am Down-Syndrom Tag rufen wir auch dazu auf, sich kritisch mit vorgeburtlichen Untersuchungen des Kindes zu befassen, die vor allem auf Down-Syndrom und ganz wenige andere chromosomale bzw. genetische Besonderheiten abzielen und diese entdecken möchten“, betont Kronthaler.

Der nicht invasive Blut-Test „NIPT“ kann schwangere Frauen und werdende Eltern in schwerste Krisen stürzen.“ Sie erinnert, dass eine Beratung bereits vor der Entscheidung für oder gegen einen Text sinnvoll ist: „Das Testangebot ist sehr komplex geworden. Es ist sinnvoll, sich vor Inanspruchnahme des Tests unabhängig vom Anbieter zu informieren, was der Test überhaupt kann, was er nicht kann und was ein positives Ergebnis bedeuten würde.“

Reproduktive Autonomie hat mehrere Seiten

aktion leben fordert, grundsätzlich über das Testangebot mehr zu informieren und nachzudenken. „Das Testangebot ist marktgetrieben und richtet sich nach dem, was technisch möglich ist.“ Die psychosoziale Versorgung schwangerer Frauen hingegen sei nach wie vor mangelhaft.

„Ein Mensch ist mehr als seine Gene. Hinterfragen wir daher mehr, warum diese Tests so attraktiv sind und was diese neuen Verfahren für die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen bedeuten!“, so Kronthaler. Reproduktive Autonomie sei nur dann gegeben, wenn auch die Geburt eines Kindes mit Down-Syndrom als selbstverständliche und attraktive Option erscheint.

Für Menschen mit Down-Syndrom

Die Politik ist aufgerufen, dem Suchen nach genetischen Besonderheiten Möglichkeiten entgegenzusetzen, mit ihnen gut zu leben. „Viele Eltern sprechen heute selbstbewusst über ihr Leben mit ihrem Kind mit Down-Syndrom“, beobachtet Kronthaler.

Dieser positiven Entwicklung stehen unverständliche Sparmaßnahmen etwa in der Bildungspolitik gegenüber, kritisiert Kronthaler: „Es gibt zu wenige Lehrer für Integrationsklassen oder Streit darüber, ob Kinder mit besonderen Bedürfnissen länger in der Schule bleiben dürfen …“.

aktion leben fordert, Geldmittel in die Information über Beratung und bedarfsgerechte Unterstützungen für Eltern sowie in Bildungsmaßnahmen und Förderungen zu investieren, damit Kinder mit Down-Syndrom ihre Potenziale ebenso entwickeln können wie andere Kinder.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist abgeschalten.

Ein Kommentar

  • Wo sind die „besonderen Bedürfnisse“ wenn es um Bildung und Teilhabe geht? Braucht das nicht jeder Mensch?