Druck auf Bildungsministerin steigt – „weg mit Sonderschulen“

"Die gut 300 Sonderschulen in Österreich sollen rasch abgeschafft werden, genauso wie das Etikett "sonderpädagogisch förderwürdig", berichtet Ö1. Die Medien berichten seit Tagen ausführlich zum Thema Inklusion.

Marianne Schulze
lupispuma

„Aus Sicht der Konvention gibt es keine Notwendigkeit für eine Sonderschule. Sie ist diskriminierend, weil sie einzig auf das Merkmal oder Kriterium der Beeinträchtigung abstellt, und das ist konventionswidrig“, wird Dr. Marianne Schulze, die Vorsitzende des Monitoring-Ausschusses, im Ö1-Morgenjournal vom 8. August 2014 zitiert.

Sie ist der Meinung, dass die Abschaffung der Sonderschulen schnell gehen kann, wenn der politische Wille da wäre. Doch dies ist eindeutig nicht der Fall. Die Regierung setzt eindeutig auf Verschleppung. Die Verpflichtungen zur Inklusion gemäß UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen werden nicht umgesetzt.

Stattdessen setzt das Bildungsministerium lieber auf Modellregionen, wo die Umsetzung der Menschenrechte probiert werden soll. (Siehe auch Kommentar: „Nur Inklusion ist Inklusion„)

Wie Österreichs Bildungswesen – unter der Leitung von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) – derzeit arbeitet, zeigte der Standard im Artikel „Das Comeback der Sonderschule in Österreich“ eindrucksvoll auf.

Auch die „Aktion kritischer SchülerInnen (AKS)“ kritisiert das derzeitige Schulsystem und fordert die Abschaffung der Sonderschulen.

Gottfried Biewer (Uni Wien) plädiert, künftig keine Erstklässlerinnen und Erstklässler mehr in der Sonderschule aufzunehmen. Nach ein paar Jahren des Aufnahmestopps wären die Sonderschulen Geschichte.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) stellt sich weiter klar gegen Inklusion. Sie möchte das bisherige System der Integration und Aussonderung (auch System „Wahlfreiheit“) fortführen. Besonders hinweisen muss man in diesem Zusammenhang auf einen Kommentar im Standard „Wir sind die Anderen„.

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