Der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) hat heute - am Internationalen "Tag des weißen Stocks" - im Rahmen einer Pressekonferenz auf bestehende Barrieren für sehbehinderte und blinde Menschen hingewiesen.
Im Jahr 1964 übergab der damalige US-Präsident Johnson im Rahmen eines vielbeachteten symbolischen Akts weiße Langstöcke an blinde Menschen, um auf den Beginn der systematischen Ausbildung blinder Menschen im Mobilitätstraining hinzuweisen. Seither nutzen Blindenorganisationen in aller Welt diesen speziellen Tag, um auf die Lebensumstände sehbehinderter und blinder Menschen aufmerksam zu machen.
„Es gibt nach wie vor Hindernisse, die für blinde und sehbehinderte Menschen eine erhebliche Gefahrenquelle bedeuten“, betont ÖBSV-Präsident Prof. Klaus Guggenberger. Als Beispiele nennt er Fahrradständer, Straßenschilder oder Citylights.
Vor allem Fahrradfahrer oder Inline-Skater auf Gehwegen bedeuten für blinde und sehbehinderte Menschen eine potenzielle Gefahr. Denn im Gegensatz zu Autos sind sie kaum zu hören und so schnell unterwegs, dass sie nicht rechtzeitig erkannt werden können.
Daher fordert der ÖBSV den Ausbau des taktilen Leitsystems im öffentlichen Verkehr und vor allem in und zu öffentlichen Gebäuden, sowie von akustischen Blindenampeln.
Viele Alltagsprobleme von blinden Personen könnten durch bauliche Maßnahmen und Vorschriften behoben werden, wie etwa die Kennzeichnung von freistehenden Treppen, die Absicherung von Glasflächen durch Kontraststreifen oder der Abbau des Schilderwaldes und der Werbetafeln auf Gehsteigen.