Unter dem Motto "Elektro-Bus, aber ohne Kühler-Kuss!" haben blinde und sehbehinderte Menschen am 15. Oktober, dem internationalen Tag des weißen Stockes, auf die lebensgefährliche Bedrohung durch unhörbare Elektro-Busse aufmerksam gemacht.

Am Schwarzenbergplatz in Wien bei der Endstation des Elektro-City-Bus 2A haben wir von der Initiative Elektra gut hörbar im Sprechchor und mit Unterstützung einiger Trillerpfeifen hörbare Busse gefordert.
Wir haben interessierten Menschen die Möglichkeit gegeben, mit einer Dunkelbrille selbst zu erleben, wie schlecht die Elektro-Busse akustisch wahrnehmbar sind. Für unsere Petition zur gesetzlich verpflichtenden Einführung eines Mindestgeräusches für KFZ konnten wir wieder zahlreiche Unterschriften sammeln.
In einem Demonstrationsrundgang entlang der Route des 2A haben wir mit unseren drei Transparenten „Elektro-Bus, aber ohne Kühler-Kuss!“, „Elektro ja, aber hörbar!“ und „Für hörbaren Verkehr“ auf unser Anliegen aufmerksam gemacht.
Medienreaktionen
Es gab einen Fernsehbeitrag von w24 sowie einen Standard-Artikel. Die Standard-Reporterin wurde durch die Veranstaltung der Initiative Elektra auf das Thema aufmerksam und hat Herrn Dr. Fürst vom Komitee für Mobilität sehbeeinträchtigter Menschen (KMS) und mich interviewt.
Martin Habacher hat einen ausführlichen Beitrag über unsere Veranstaltung gestaltet:
Klaudia Karoliny,
22.10.2014, 13:22
Völlig verständlich ist mir die Kritik an den unhörbaren Elektro-Fahrzeugen – völlig unverständlich ist mir, dass Gruppen verschiedener Behinderungsarten sozusagen wiederum einmal „gegeneinander antreten“ (Filmbeitrag)
Gernot Neuwirth,
22.10.2014, 12:19
Seit ich mir immer konkreter ausmale, dass ich mir einmal ein Elektro-Auto kaufen werde – und damit habe ich schon begonnen, als noch gar keine auf dem Markt waren – steht für mich fest, dass dieses ein Warngeräusch haben muss, das auch nicht ausgeschaltet werden kann. Und es ist mir unbegreiflich, dass es so viele Besserwisser gibt, die wieder alle möglichen Argumente dagegen vorbringen werden. Per Saldo wird doch ein solches Fahrzeug immer noch wesentlich angenehmer und leiser sein als die jetzigen Autos. Auch der Hinweis darauf, dass eben auch Nicht-Sehbehinderte durch die unhörbaren Fahrzeuge gefährdet sind, erscheint mir sehr wichtig, insbesondere, seit ich selbst mehrmals in solche Situationen geraten bin. Ich würde übrigens gerne eine diesbezügliche Petition unterschreiben, kann aber keinen Link finden. Vielleicht könnte man einen solchen auffällig im Artikel platzieren, damit auch ein Computer-Analphabet wie ich ihn leicht findet.