Erhöhung der Zeitungstarife ist existentielle Bedrohung für Vereine im Behindertenbereich

Bestätigt wird Voget durch die Ergebnisse einer Umfrage unter den ÖAR-Mitgliedsvereinen.

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„Mit der nun vorliegenden Lösung für den Zeitungstarif wird ein Segment der österreichischen Zeitungslandschaft auf das Existenzminimum reduziert – und zwar das der Vereinszeitungen“, resümiert Dr. Klaus Voget, Präsident der österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) das gestrige Ergebnis der Preiskommission.

Bekanntlich wurde festgelegt, dass die angekündigten Preiserhöhungen nun „nur mehr“ in zwei Stufen stattfinden, und zwar per 1.1.2002 und per 1.1.2003. „Insgesamt ist eine Gebührenerhöhung von 50% anzunehmen, was vor allem für kleinere Publikationen das „Aus“ bedeutet“, so Voget weiter.

Mehrheitlich sehen dabei die Vereine Gegenstrategien nur in einer drastischen Reduzierung der Auflage – als vergleichsweise „harmloseres“ Mittel – Publikationen vor allem von kleineren Vereinen werden bei einer Erhöhung der Vereinsgebühren eingestellt.

Verbandszeitungen erfüllen nicht nur für Mitglieder eine wichtige Funktion. Es ist allgemein üblich, die Publikationen auch an für das Thema wichtige Zielgruppen zu senden – wie etwa Ärzte, Behörden, Krankenhäuser oder auch Reha-Zentren – die diese Medien selbstverständlich kostenfrei erhalten. Mitglieder erhalten die neuesten, für sie notwendigen Informationen und können die Zeitungen auch selbst als Kommunikationsmedium nutzen. Verbandskommunikation ist somit ein wichtiges Bindeglied zwischen Betroffenen und den individuellen Zielgruppen.

Zeitungen von Organisationen und Vereinen im Behindertenbereich bringen auch Geld, wenn sie in das Spendensystem der Organisation eingebunden sind. Eine Einstellung einer Publikation hat dann daher auch einen Rückgang der Spenden zur Folge und zieht einen wahren Rattenschwanz nach sich: Aufgaben, die der Verein aus Spendengeldern leistet, müssten im schlimmsten Fall gestrichen werden. Wenn die Spendenergebnisse nicht mehr veröffentlicht werden können, weil es keine Zeitschrift mehr gibt, dann leidet ob kurz oder lang auch die Glaubwürdigkeit des Vereins. Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge als mögliche Alternative zur Finanzierung des erhöhten Versandtarifes könnte einen erheblichen Mitgliederschwund zur Folge haben.

Die ÖAR fordert daher die Bundesregierung neuerlich auf, die Folgen dieser massiven Preiserhöhung für die Vereine zu überdenken und einen Zuschuss für gemeinnützige Vereine zu leisten.

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