Erste Entschädigungen für jahrzehntelange Gewalt

Zwischen 1945 und 1989 waren Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im psychiatrischen Krankenhaus Steinhof und auch in anderen Einrichtungen massiver Gewalt ausgesetzt. Nun gibt es erste Entschädigungszahlungen.

Deckblatt Studie: Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in der Wiener Psychiatrie von 1945 bis 1989
IRKS

Die Jahre 1945 bis 1989 sind ein dunkles Kapitel der Wiener Psychiatrie Geschichte. Eine Studie aus dem Jahr 2017 brachte die schrecklichen Zustände ans Licht, denen Kinder und Jugendliche in der Wiener Psychiatrie in diesem Zeitraum ausgesetzt waren.

Wie auf ORF.at berichtet, haben die ersten zehn Personen, die im psychiatrischen Krankenhaus Steinhof dem dortigen Gewaltsystem ausgesetzt waren, Entschädigungszahlungen erhalten.

Zusammenarbeit zwischen WEISSER RING und Krankenanstaltenverbund

63 Personen haben sich an die Opferschutzorganisation WEISSER RING gewendet, diese arbeitet mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV) zusammen.

Der WEISSE RING überprüft die Krankenakten der Betroffenen und hilft so bei der Entscheidung über Entschädigungszahlungen. Bei der Zumessung der Entschädigung werden Aufenthaltsdauer und erlittene Gewalt miteinbezogen.

„Es macht einen Unterschied, wie viele Jahre sie in der Anstalt waren beziehungsweise wird auch die erlittene Gewalt differenziert“, sagt Natascha Smertnig, Geschäftsführerin des WEISSEN RINGs. Die Liste der damals ausgeübten Gewalt ist lang und reicht von massiver Vernachlässigung bis zu körperlicher und psychischer Gewalt.

Der Krankenanstaltenverbund kündigt Entschädigungszahlungen in einer Höhe bis zu 25.000 Euro an, für besonders schlimme Fälle soll es 35.000 Euro geben.  Im ersten Halbjahr 2019 sollten alle Opfer entschädigt werden.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich