EU-Rechnungshof betont: Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen erfordert dringende Maßnahmen

EU-Mittel und deren Verwendung: Mangelndes Monitoring von Fördergeldern.

Europäischer Rechnungshof
VT98Fan / Wikipedia (CC-by-sa 3.0)

Ein neuer Bericht des Europäischen Rechnungshofs stellt fest, dass die EU-Maßnahmen nur wenig zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen beigetragen haben.

Menschen mit Behinderungen haben weiterhin Schwierigkeiten, Arbeit zu finden und sind stärker von Armut bedroht.

Der Bericht unterstreicht zudem, dass es keine einheitlichen Kriterien für die Anerkennung des Behindertenstatus in den EU-Ländern gibt. Dies erschwert die gegenseitige Anerkennung und die Erstellung eines klaren Überblicks durch die Europäische Kommission.

„So hätten etwa 2021 dem Statistikamt Eurostat zufolge nur 51 Prozent der Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz gehabt, bei Menschen ohne Behinderungen läge der Anteil dagegen bei 75 Prozent“, berichtet der ORF.

„Die wichtigsten Gleichstellungsindikatoren hätten sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verbessert, da Menschen mit Behinderungen nach wie vor Schwierigkeiten haben, einen Arbeitsplatz zu finden, und anfälliger für Armut bleiben“, hält der ÖBR zu dem Bericht des EU-Rechnungshofs fest.

Darüber hinaus empfiehlt der Europäischen Rechnungshof den EU-Ländern zu messen, welche Fortschritte sie bei der Einstellung und Inklusion von Menschen mit Behinderungen machen.​​

Während die Kommission Strategien und Initiativen vorgeschlagen hat, gibt es bei den Rechtsvorschriften noch erhebliche Verzögerungen. Der Rechnungshof gibt Empfehlungen zur Verbesserung der Situation.

Siehe auch: ORF, ÖBR

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Ein Kommentar

  • Soweit so schlecht, aber welche konkreten Maßnahmen sind hier gewünscht, damit Betroffene eine entsprechende Arbeit bekommen? Wie soll das ausschauen? Sollte man Unternehmen mehr zwingen? Mehr locken? Mehr begünstigen? Das bringt doch jetzt kaum etwas. ME müsste man Arbeit völlig neu denken und nicht als „Leistung“ sehen, sondern als Investition in die Zukunft.

    Viele Unternehmen haben noch immer im Kopf, wenn sie eine*n behinderte*n Mitarbeiter*in anstellen, dass sie diese Person nicht mehr los werden. Daher zahlen sie lieber die Strafen. Unterm Strich kommen den Unternehmen die Strafen billiger, als sich mit dem Thema an sich zu beschäftigen.

    Viele – insbesondere junge Unternehmen – wollen keine behinderten Mitarbeiter*innen, weil sie zwar Diversität nach Außen tragen wollen, aber nach innen hin alles bitte schön homogen bleiben soll. Wenn es um Ethnien geht, ist jeder willkommen, gehts um Behinderung, dann wirds schon schwieriger. Und wenn dann doch behinderte Mitarbeiter*innen angestellt werden, dann bitte weit weg von den Kunden. Außer, man trägt es als Plakette vor sich: „Schaut mal, wie verantwortungsvoll und divers wir sind!“

    Image ist alles und das trifft auf viele Unternehmen zu. Somit nochmal die Frage: Was soll hier genau getan werden? Vorurteile lassen sich auf unternehmerischer Seite nicht abbauen, wenn die betreffenden Entscheider*innen „Behinderung“ als Makel, Defizit und Leistungsunfähigkeit sehen.

    Stellt Euch mal die Frage: Wie viele Unternehmen spenden tausende Euro an LiD und haben keinen einigen behinderte*n Mitarbeiter*in. Ich würde mal sagen, zu 99 %. Oh, wie viele Moderator*innen mit Behinderungen hat der ORF? Einen, und der darf ab und zu Sport moderieren. Yeah!

    Aber mögliche Maßnahmen könnten sein, dass Gründer*innen verpflichtende Schulungen zum Thema Behinderung und Arbeit erhalten. Dass in Diversity-Schulungen das Thema Behinderungen explizit unterrichtet und nicht nur einen Überblick verschafft. Dass Unternehmen mit Betroffenen auf „neutralem“ Boden über das Thema reden können, dass Experten vom SMS, Organisationen, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer UND Ams an einem Tisch mal über das Thema reden und gemeinsam Pläne ausarbeiten, die die Regierung umsetzen MUSS. Dass Diversity keine Frage der Ethnizität oder Geschlechter sind, sondern eben auch ein Thema unterschiedlicher Beeinträchtigungen betreffend.

    Es geht um eine Verpflichtung, die der Staat und seine Organe nicht wahrnehmen, daher bleiben betroffenen Behinderte in Werkstätten, Sonderschulen oder halt zu Hause und leben den Rest ihres Lebens auf Staatskosten, bekommen vielleicht Taschengeld, aber werden nie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis stellen können.