Konferenz erarbeitet europaweite Strategie
Die EU will die Zugangsmöglichkeiten zu elektronischen Kommunikationsnetzen, Dienstleistungen und Endgeräten für Menschen mit Behinderungen, insbesondere für Hörbehinderte und Schwerhörige verbessern. Europa benötige eine durchgängige Gesamtstrategie, die es Menschen mit Behinderungen ermögliche, neue Dienste und Geräte wie 3G-Mobiltelefone, digitales Fernsehen und Online-Dienste nutzen zu können. Das teilte die EU-Kommission http://europa.eu.int im Rahmen einer heute, Mittwoch, stattfindenden Konferenz mit.
„Wir setzen uns dafür ein, dass die Informationsgesellschaft für jeden zugänglich ist“, sagte der für die Informationsgesellschaft zuständige EU-Kommissar Erkki Liikanen. „Forschungsergebnisse und neue Technologien haben ein enormes Potenzial, die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen zu verbessern“, so Liikanen weiter. Die Entwicklung und Nutzung des Potenzials müsse aber von Rechtsvorschriften auf europäischer Ebene Unterstützung bekommen.
Derzeit können nach Angaben der EU immer noch nicht alle Notrufzentralen erkennen, wenn sie von jemandem kontaktiert werden, der ein Texttelefon benutzt. Auch die Interferenz zwischen Mobiltelefonen und bestimmten Hörhilfen müsse behandelt werden. Projekte zur Verbesserung des Zuganges, etwa auf der technischen Seite durch Sprechfunktionen, Tastbildschirme oder größere Schrift, erhalten zurzeit Unterstützung von der EU in Höhe von mehr als 30 Mio. Euro.
Bis zum Jahr 2005 werden laut der europäischen Kommission rund 82 Mio. Erwachsene einen Gehörverlust erlitten haben.