Europaweit sind heute Menschen mit Behinderungen auf der Straße und pochen auf ihre von den Vereinten Nationen verbrieften Menschenrechte.
Von der deutschen Regierung wird in Brüssel erwartet, dass sie ihre Blockadehaltung gegen eine Weiterentwicklung des Antidiskriminierungsschutzes auf europäischer Ebene aufgibt. In Wien zieht zur Stunde eine Mahnwache vor dem Sozialministerium der Bundesregierung auf: Persönliche Assistenz ist Menschenrecht! Zu einem Inklusionsfest sind tausende Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern nach Düsseldorf unterwegs, die wie die zu einer Menschenkette in Berlin Anreisenden auf eine rasche Umsetzung der Behindertenrechtskonvention hoffen.
Lautstark mischen sich heute Menschen in die Politik ein, von der sie noch zu oft nur wohlmeinende Worte, statt konkreter Zusagen hören. Vier Tage vor der Wahl im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland wird auf der Düsseldorfer Landtagswiese Nordrhein-Westfalens Bewerbern um die Regierungsmacht klar gemacht, dass ein inklusives Schulsystem und gemeinsames Lernen aller Kinder und Jugendlichen auch der mit Behinderung jetzt auf der Tagesordnung steht. Wir erwarten die größte Versammlung für Gemeinsames Lernen, die jemals in Nordrhein-Westfalen statt gefunden hat, sagte Eva-Maria Thoms für die Veranstalter.
Nur 15 Prozent aller Kinder mit Behinderungen besuchen eine Regelschule – damit ist Deutschland ein Schlusslicht in Europa. Der Sozialverband Deutschland führt deshalb Akteure aus Wissenschaft und Politik, aber auch aus der schulischen Praxis und Betroffene zu einem gemeinsamen Austausch in Hannover zusammen.
Persönliche Assistenz als ein Menschenrecht soll endlich österreichweit umgesetzt werden. Wir fordern eine bundeseinheitliche Regelung zur Finanzierung von Persönlicher Assistenz für Menschen mit Behinderungen, so Annemarie Srb-Rössler, Obfrau des Behindertenberatungszentrums BIZEPS in Wien. Zur Durchsetzung dieser Forderung beteiligt sich BIZEPS an der Mahnwache vor dem Sozialministerium.
Inklusion Dabei sein von Anfang an, lautet das Motto der großen Menschenkette, die sich mittags zwischen Brandenburger Tor und Reichstag in Berlin formieren wird. Den Politikern und Politikerinnen, aber auch der interessierten Öffentlichkeit im Regierungsviertel soll ein Licht aufgesetzt werden, dass die Behindertenrechtskonvention rasch, gründlich und natürlich zusammen mit den Betroffenen vom geltenden Recht in lebendige gesellschaftliche Praxis umgesetzt werden muss.