Im Falter (Ausgabe 38/14) erschien ein Artikel von Ruth Eisenreich und Florian Klenk, in dem neue Fakten veröffentlicht wurden.
„Noch in den 1980er-Jahren wurden in Wien behinderte Kinder misshandelt. Die Stadt dilettiert bei der Klärung schwerster Vorwürfe. Nun bricht eine zweite Krankenschwester ihr Schweigen“, heißt es in der Einleitung des Artikels „Geheimsache Steinhof“.
Kürzlich wurde bekannt, dass der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) bei einer Selbstprüfung nur „damals übliche Betreuungsmethoden“ vorgefunden habe. In einer Presseaussendung hieß es: „Es gab keine Anhaltspunkte dafür, dass das Betreuungspersonal den PatientInnen eine andere als in vergleichbaren Versorgungseinrichtungen dieser Zeit übliche Behandlung oder Betreuung zuteilwerden hat lassen.“
Der 11-seitige Schlussbericht wird aber nicht veröffentlicht, angeblich aus Datenschutzgründen. Dem widerspricht der Falter vehement: „Das ist eine Ausrede. In dem Endbericht sind gar keine persönlichen Patientendaten enthalten, wie der Falter recherchierte. Die Geheimniskrämerei schützt bloß die Interessen der Stadt Wien, die offenbar keine neue Debatte über Misshandlungen in städtischen Einrichtungen führen will.“
Gefordert wird nun eine ernsthafte Aufarbeitung (siehe Kommentar „Lernen statt vertuschen!“).